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Verwahrlosung: Berlin-Spandau: Kinder aus verdreckter Wohnung befreit

Drei kleine Mädchen standen weinend am Fenster und riefen nach ihrer Mutter - die betrank sich in der Kneipe. Als die Polizei die Wohnungstür gewaltsam öffnete, bot sich ihr ein schlimmer Anblick.

Erneut sind in Berlin verwahrloste Kinder aus einer völlig verdreckten Wohnung gerettet worden. Die drei Mädchen im Alter von zwei, vier und fünf Jahren hätten am Samstag in Spandau weinend am geöffneten Fenster ihrer Wohnung gestanden und nach ihrer Mutter gerufen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Nachbarn hätten Polizei und Feuerwehr alarmiert. "Die Wohnung war in einem ganz schlimmen, unhygienischen Zustand." Die Mutter sei später betrunken aus einer Kneipe gekommen. Gegen sie werde nun ermittelt. Es bestehe der Verdacht der Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht. Die Geschwister wurden vom Kindernotdienst aufgenommen.

Exkremente an den Wänden

Zuvor hätten Polizei und Feuerwehr gegen 10 Uhr die Wohnungstür gewaltsam öffnen müssen. Eine Polizistin habe der Vierjährigen erst mal eine neue Windel angelegt, sagte der Sprecher. In der Wohnung hätten "etliche benutzte Windeln" gelegen. Die Wände sollen mit Exkrementen verschmutzt gewesen sein. Ob die Familie dem Jugendamt bekannt war, war zunächst unklar.

Erst am vergangenen Donnerstag hatte das Berliner Jugendamt drei Geschwister zwischen einem und sieben Jahren aus einer verwahrlosten Vier-Zimmer-Wohnung in seine Obhut genommen. Zeugen hatten das siebenjährige Mädchen während der Schulzeit beim Einkaufen gesehen. Es war bereits seit fünf Wochen nicht mehr in der Schule erschienen. Auch gegen die Mutter dieser Kinder wird wegen Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht ermittelt. (mit dpa)

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