zum Hauptinhalt

Vor Gericht: Prügelnder Polizist verurteilt

Geldstrafe wegen Fausthiebs gegen Demonstranten. Nach Übergriffen am Rande der Demonstration „Freiheit statt Angst“ im September 2009 ist ein zweiter Polizist verurteilt worden.

Weil er einem 17-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen hatte, soll der 41-Jährige wegen Körperverletzung im Amt eine Strafe von 1500 Euro zahlen. Eine Notwehr, auf die sich der Polizist berufen hatte, lag aus Sicht einer Amtsrichterin nicht vor.

Bei der Demo gegen Datenspeicherung hatte das Vorgehen von Polizisten gegen einen Radfahrer für Empörung gesorgt. Beamte bildeten eine „Glocke“, um die Festnahme abzusichern. Der Jugendliche sei aggressiv aufgetreten und habe sich trotz Platzverweises und zweimaligen Wegschubsens nicht entfernt, sagte Clarence A. Als der Demonstrant dann mit erhobener Hand auf ihn zukam, habe er einen Angriff befürchtet und „reflexartig“ geschlagen. „Ein weiteres Schubsen hätte ausgereicht“, entschied dagegen das Gericht. Vor drei Wochen wurde ein 30-jähriger Polizist nach einem Schlag in den Rücken eines Demonstranten zu 4800 Euro Strafe verurteilt. Der Prozess gegen einen weiteren Beamten wegen einer ähnlichen Tat steht noch aus. K.G.

Kerstin Gerke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false