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Zehlendorf: Exil-Iranerin bei Demo schwer verletzt

Am Freitag kam es bei einer Aktion im Rahmen des Tags der Menschenrechte vor der Botschaft Irans zu Auseinandersetzungen. Zwei Polizisten und mehrere Demonstranten wurden verletzt. Die Polizei ermittelt nach einer Strafanzeige wegen Körperverletzung im Amt.

Von Sandra Dassler

Jedes Jahr hat Tahereh Lindhorst am Tag der Menschenrechte gegen die Zustände in ihrer Heimat Iran protestiert – gegen Todesstrafe, Steinigungen und Willkür iranischer Behörden. Jedes Jahr blieb die Aktion vor der Botschaft Irans friedlich, doch am Freitag war alles anders: Weil ein Botschaftsangehöriger sich über das Plakat mit der Aufschrift „Nieder mit der islamischen Republik Iran“ beschwerte, versuchte die Polizei, den Demonstranten das Plakat zu entreißen. Es kam zu Auseinandersetzungen, die Polizei nahm vier Personen fest und setzte Hunde ein.

Laut Polizei, die zugab, „vermutlich irrig von der Strafbarkeit der Transparentaufschrift“ ausgegangen zu sein, wurden zwei Polizisten leicht verletzt, nach Darstellung der Iraner acht Demonstranten – Tahereh Lindhorst am schwersten. Die 57-jährige Sozialarbeiterin aus Wilmersdorf, die seit 1977 in Berlin lebt und für ihr soziales Engagement eine Auszeichnung des Landes erhielt, wurde nach Aussagen ihrer Tochter von einem Polizisten zu Boden geschlagen und getreten, und zwar lange nach der Auseinandersetzung um das Transparent. Im Krankenhaus wurde eine schwere Wirbelknochenfraktur festgestellt, möglicherweise muss operiert werden. Zu der inzwischen erstatteten Strafanzeige teilte die Polizei mit, dass „von Amts wegen“ ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung im Amt eingeleitet wurde.

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