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Schule: Amed, 17

Amed war wenige Monate alt, als seine Familie aus einer kurdischen Stadt im Nordirak vor dem Bürgerkrieg nach Berlin floh. „Meine Eltern wollten uns vier Kindern in Deutschland bessere Chancen bieten“, sagt Amed.

Amed war wenige Monate alt, als seine Familie aus einer kurdischen Stadt im Nordirak vor dem Bürgerkrieg nach Berlin floh. „Meine Eltern wollten uns vier Kindern in Deutschland bessere Chancen bieten“, sagt Amed. Der Anfang jedoch war schwer: In Deutschland angekommen, lebte die Familie zunächst in einem Heim. Heute wohnen sie in einer Wohnung in Gesundbrunnen – und seit sein älterer Bruder ausgezogen ist, hat Amed endlich sein eigenes Zimmer. Sonderlich oft ist er da allerdings nicht zu finden: Mit seiner „Parkour“-Gruppe ist Amed viel draußen unterwegs. „Beim Parkour geht es darum, Hindernisse zu überwinden“, erklärt Amed, Mauern oder Treppengeländer etwa, über die er springt. Der Sport bringe ihm innere Ruhe. Manchmal besucht er seine Trainingsplätze wie die Wippen am Potsdamer Platz aber auch nur, um nachzudenken – „über die Schule und über das Leben“. In seiner Schule, der Ernst-Reuter-Oberschule in Gesundbrunnen, engagiert er sich in der Unesco-Gruppe und war außerdem Wahlhelfer bei der U-18-Wahl. Für das erste Bildungsgeld des Stipendiums hat er sich einen eigenen Schreibtisch gekauft. Und noch etwas hat das Stipendium schon bewirkt: Als Ameds kleiner Bruder für die Schule an einer Präsentation arbeitete, half Amed ihm mit seinem Wissen aus einem RhetorikSeminar der Stiftung. Für die Präsentation gab’s eine Eins. „Das Stipendium wird mir Türen öffnen – und etwas davon kann ich auch an meinen kleinen Bruder weitergeben.“

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