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Interview zu Ganztagsschulen: „Bei manchen ist die Betreuung lieblos“

Drei Fragen an Stefan Appel, Berater beim Ganztagsschulverband.

Welche Ganztagsformen gibt es?
Offen, teilgebunden und gebunden. Beim offenen Konzept findet der Unterricht am Vormittag statt. Danach gibt es Freizeitangebote. Beim teilgebundenen Ganztag ist an mindestens zwei Tagen in der Woche auch Nachmittagsunterricht. Gebunden bedeutet, dass es über den Tag verteilt Phasen der Anspannung und Entspannung gibt, also Unterricht und Freizeit im Wechsel. In der Regel müssen die Schüler bis 16 Uhr in der Schule bleiben.

Wie muss ein gutes Konzept aussehen?

Das Minimum sieht so aus: Es muss die Möglichkeit geben, ein warmes Mittagessen einzunehmen. Es gibt eine Hausaufgabenbetreuung und Fördermaßnahmen für Leistungsschwache und -starke. Und natürlich sind Freizeiträume nötig: eine Bibliothek, ein Spielraum, ein Lernatelier und auch ein Clubraum. Da darf dann auch mal laut Musik gehört werden. Es ist ein Irrtum, dass Freizeit in den Klassenräumen stattfinden kann.

Wo gibt es Probleme?

Manche Schulen hängen die Betreuung nur lieblos an den Unterricht. Das ist zu eng, nicht kinderfreundlich und kann im schlimmsten Fall zur Schulverdrossenheit führen.

Die Fragen stellte Julia Bernewasser.

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