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Schule: Dafür ist es nie zu spät

Der Verkehrsclub Deutschland hat die saubersten Neuwagen vorgestellt – aber was lässt sich machen, wenn man einen Gebrauchten nachrüsten will?

Gebrauchtwagenkäufer können der Umwelt Gutes tun – indem sie auf Nachrüstbarkeit, Verbrauch und den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) achten. „Bei populären Dieselfahrzeugen werden Sie relativ große Chancen haben, einen Partikelfilter zum nachträglichen Einbau zu finden“, sagt Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Derzeit gebe es aber noch nicht viele Angebote, weil die Pläne zur steuerlichen Förderung der Nachrüstung und eine Steuererhöhung für ungefilterte gebrauchte Diesel-Fahrzeuge noch diskutiert werden, so der verkehrspolitische Sprecher des VCD.

Wie berichtet hatte der VCD am Mittwoch in Berlin seine Auto-Umweltliste 2006/2007 für Neufahrzeuge vorgestellt. Gesamtsieger des auf die Kriterien Verbrauch, Schadstoffausstoß und Lärm ausgerichteten Vergleichs ist der Honda Civic Hybrid, der den ebenfalls mit einem kombinierten Benzin- und Elektromotor angetriebenen Vorjahressieger Toyota Prius mit einem knappen Vorsprung auf den zweiten Rang verwies. Den dritten Platz teilen sich die baugleichen Modelle Citroën C1 1.0, Peugeot 107 Petit Filou 70 und Toyota AYGO.

Wer mit dem Kauf eines gebrauchten Diesels nicht bis zu einer Entscheidung der Bundesländer warten kann, sollte sich beim Hersteller, seiner Werkstatt oder einem großen Zubehörlieferanten über einen möglichen Nachrüstfilter für das Wunschfahrzeug erkundigen, rät Lottsiepen. Warten könne sich aber auszahlen. Denn mit steigender Nachfrage sei zu erwarten, dass die Preise von derzeit rund 600 Euro für ein offenes und rund 1000 Euro für ein geschlossenes Filtersystem sinken.

Während offene Systeme zwischen 30 und 50 Prozent des Rußes filtern, kommen geschlossene Systeme – die auch bei Neuwagen eingesetzt werden – auf 99 Prozent. Den Verbrauch und CO2-Ausstoß von Gebrauchtfahrzeugen herauszufinden, ist Lottsiepen zufolge nicht immer einfach. Bei neueren Gebrauchten werde der Käufer auf der Internetseite des Kraftfahrtbundesamtes in Flensburg fündig (www.kba.de). Bei älteren Fahrzeugen helfe oft nur die Nachfrage beim Hersteller.

Mit entscheidend für die Umweltfreundlichkeit ist die Fahrzeuggröße. „Deshalb muss ich beim Kauf schauen, in welcher Situation ich mich befinde, und was ich wirklich brauche“, rät Experte Lottsiepen. In Ballungsgebieten empfiehlt er ein Auto mit Hybridantrieb, Wenigfahrern einen kleinen Benziner, Viel- und Autobahnfahrern einen Diesel und großen Familien einen Van mit Erdgasantrieb. Lottsiepen würde im letzteren Fall allerdings nicht nachrüsten, sondern eher den alten Van verkaufen und einen Van mit monovalentem Erdgas-Antrieb neu anschaffen. „Der ist von Anfang an auf Erdgas optimiert.“ Monovalent bedeutet, dass das Fahrzeug nur noch einen maximal 14 Liter großen Nottank für Benzin hat. „Ansonsten kostet der Umbau zwischen 2000 und 3000 Euro – auch für Autogas.“ Obwohl Autogas (flüssig) ebenfalls bei der Kraftstoffsteuer begünstigt wird, empfiehlt der VCD wegen der langfristigen Versorgungssicherheit Erdgas. „Sowohl bei Neuwagen als auch bei Umrüstungen kann es sich lohnen, beim örtlichen Erdgasversorger nach Zuschüssen zu fragen“, sagt Lottsiepen.gms

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