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Schule: Die schaffen was weg

Sie zählen nicht zu den Großen, sind für Familien aber die Größten: Der Nissan Note und der Opel Meriva im direkten Vergleich

Von ihren Schwestermodellen, den Kleinwagen Nissan Micra und Opel Corsa, unterscheiden sie sich schon mal in der Höhe. Was sie sonst noch können, zeigt sich im Vergleich des kürzlich eingeführten Nissan Note und des jüngst überarbeiteten Opel Meriva. Beide treten hier als Benziner in der 1,6-Liter-Motorisierung an. Der harmonische Antrieb spricht dabei mehr für den Note, die hohe Flexibilität im Innenraum für den Meriva.

FAHRLEISTUNG & TECHNIK

Von der Papierform her liegt der Meriva leistungsmäßig sehr nah am Note, die Differenz beträgt nur 4 kW/5 PS, aber in der Praxis wirkt der Note viel lebendiger. Das zeigt sich subjektiv im Fahrbetrieb, erst recht in den Messwerten: In Beschleunigungs- und Elastizitätswerten hat der Note die Nase deutlich vorn. Nur in der Höchstgeschwindigkeit herrscht annähernd Gleichstand. Zwar hat der Opel-Vierzylinder bei der Anfang des Jahres vorgenommenen Überarbeitung auf 77 kW/105 PS zugelegt, jedoch spricht er beim Anfahren und in Drehzahlen unter etwa 3000 U/min nicht so willig auf Gaspedaldruck an wie der Note. Verstärkt wird der Eindruck durch das offenbar zu lang übersetzte Getriebe. Außerdem bringt der Meriva mit 1330 Kilogramm Leergewicht rund 170 Kilogramm mehr auf die Waage als der Note. Positiv dagegen die deutlich höhere Zuladekapazität des Opel-Vans.

Der Vierzylinder im Note erledigt seine Aufgaben sehr kultiviert. Sein Fünfganggetriebe ist gut abgestuft und lässt sich leicht schalten. Aber auch das Fahrverhalten des nicht ganz so hoch bauenden Nissan ist agiler. Dazu trägt nicht zuletzt die elektrische Servolenkung bei, die direkter anspricht als im Meriva und ihn leichtfüßiger macht. Trotz der beim direkten Fahrzeugwechsel spürbaren Unterschiede kann der Opel überzeugen, zum Beispiel in der Fahrsicherheit. In kritischen Situationen wirkt er zwar etwas behäbiger, bleibt aber immer gut beherrschbar.

KOMFORT & HANDLING

Die Nissan-Manager hatten wohl eher den praktischen und geräumigen Pkw als den kleinen Van im Visier, als sie den Note konzipierten. Dies gilt auch für den Komfort der Insassen, die sich in beiden Fahrzeugen wohl fühlen. Im Note ist das Fahrwerk ausreichend straff abgestimmt und vor allem bei höheren Geschwindigkeiten durchaus komfortabel gefedert. Vom Meriva werden lange Bodenwellen nicht ganz so geschickt weggebügelt. Beide Hochdachversionen profitieren im Verkehrsalltag von der guten Übersichtlichkeit. Der Wendekreis könnte für Rangiermanöver etwas kleiner sein.

Beim Fahrkomfort fällt schon auf den ersten Kilometern auf, dass der Note nicht nur geschmeidig auf Bodenwellen reagiert, sondern vor allem sehr leise abrollt. Selbst in höheren Fahrzeugklassen ist das niedrige Geräuschniveau nicht selbstverständlich. Im Innenraum der zwei Kontrahenten ist alles praktisch und übersichtlich angeordnet. Fahrer und Passagiere freuen sich nicht zuletzt über die hohe Sitzposition und große Fensterflächen. Manchen Meriva-Fahrer stört allerdings die breite, weit nach vorne gezogene A-Säule im vorderen seitlichen Sichtfeld.

SITZPLATZ & STAURAUM

Beide Fahrzeuge bieten nicht nur Fahrer und Beifahrer ordentliche Sitze, sondern auch den Fondpassagieren viel Platz. Im Note muss sich dann freilich die um 16 Zentimeter verschiebbare Rückbank auf der hinteren Position befinden. Im Meriva kann man die zwei Einzelsitze plus Mittelteil einzeln verschieben und die Lehnen in der Neigung verstellen. Die hinteren Sitze im Opel sind straff gepolstert und etwas höher angeordnet, was die Sitzposition begünstigt. Sie lassen sich dank der cleveren Mechanik im Handumdrehen einzeln im Wagenboden versenken. So entsteht ein großer, bis zu 1410 Liter fassender, glattflächiger Gepäckraum, der gut nutzbar ist. In der Disziplin Variabilität liegt der Meriva klar vorn.

Der Gepäckraum im Note fasst 280 Liter, wenn er von den Zwischenböden (Flexi-Board) unterteilt wird; entfernt man sie und schiebt die Rückbank ganz nach vorn, dann sind es bereits 437 Liter. Bei umgeklappten Fondsitzlehnen passen maximal 1332 Liter in den Stauraum. Die Rücklehnen lassen sich im Verhältnis 60:40 umlegen; es entsteht eine ebene Ladefläche.

AUSSTATTUNG & PREISE

In der Topausstattungsstufe Tekna kostet der Nissan Note 1.6 exakt 18 740 Euro. Sie erfüllt fast alle Wünsche und umfasst neben dem Antischleudersystem ESP unter anderem Klimaautomatik, 16-Zoll-Alufelgen, Nebelscheinwerfer, Licht-/Regensensor, elektrische Fensterheber und Multifunktionslenkrad. Zudem gibt es serienmäßig an Bord ein Radio mit CD-Wechsler und die Teillederausstattung. Wer auf einige Extras verzichten will, kommt beim Note auch mit dem mittleren Paket Acenta für 17 040 Euro zurecht. Für den Meriva 1.6 Edition verlangt Opel 17 420 Euro. Darin enthalten sind ESP, Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorn, elektrisch verstellbare Außenspiegel und ein Radio mit CD-Laufwerk, das auch als MP3-Player fungiert.

Ingo Reuss

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