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Schule: Die tun was – aber erst im Herbst

Das Cabriolet vom Focus ist zugleich ein Coupé Viel mehr als die Form verrät Ford noch nicht

Für die Erklär-Manager in den Kölner Ford-Werken ist das nun wirklich mal eine schöne Aufgabe: Wie legt man den staunenden Kritikern schlüssig dar, dass der Star erst auf die Bühne kommt, wenn das Theater bereits geschlossen hat und die Zuschauer längst gegangen sind? Klingt absurd, ist aber wahr: Das Focus Cabriolet erscheint noch dieses Jahr. Aber erst, wenn sich die Sonne schon verzogen hat. Im Herbst. Nach der Saison. Schade, aber immerhin: Wie seine Klassenbrüder Astra Twin Top, VW Eos und Volvo C70 trägt der Focus ein faltbares Stahldach. So muss er nicht gleich in die Garage, wenn er auf den Markt kommt.

Wie die Serienversion des offene Spätzünders aussehen wird, war bislang nur auf dem Genfer Automobilsalon zu bestaunen. Da stand er in einer edlen Farbe wie geweißter Kaffee, aufgebockt auf einem Podest, unnahbar, für das Massenpublikum eine Begegnung nur aus der Distanz. Wer einen Blick hinein ergatterte, lobte die zweifarbige Gestaltung des Armuturenträgers und das auffällig nobel abgesteppte Leder des Interieurs. Auf den ersten Blick wirkt der Wagen gefällig, keine Frage. Doch der ganz große Wurf des Star-Designers Pininfarina ist es nicht. Zwar bringt Ford im wesentlichen die Züge der Studie „Vignale Concept“ auf die Straße, die 2004 in Paris manchem den Kopf verdreht hatte. Aber die wenigen Veränderungen auf dem Weg in die Serie – längeres Heck, kleinere Räder, andere Fensterlinie – lassen das marktreife Cabrio nun vor allem von der Seite und von hinten etwas massiger erscheinen.

Was Interessenten des Neulings an Ausstattung und Technik erwartet, lässt sich Ford beim besten Willen nicht entlocken – schließlich muss der Spannungsbogen noch halten bis zum Herbst. Nur soviel: Besonders „hohen Geräuschkomfort“ versprechen die Ingenieure und eine „hohe Steifigkeit“ – obwohl man auf einen Überrollbügel verzichtet. Einen 500 Liter Gepäck fassenden Kofferraum stellt das Auto zur Verfügung, solange es als Coupé genutzt wird. Mutiert es zum Cabrio, weil der Fahrer das zweiteilige Blechdach auf Knopfduck im Hinterteil verschwinden lässt, bleibt davon nicht viel übrig. Naturgemäß. Drei Motorisierungen werden zum Verkaufsstart bereit stehen: Ein 136 PS/100 kW starker Turbodiesel, als Einstiegsmotor ein 1,6-Liter-Benziner mit 100 PS/81 kw, daneben ein 2,0-Liter-Duratec-Vierzylinder mit 145 PS/107 kW. Welche Fahrleistungen damit möglich sind, und zu welchen Preisen die Maschinen angeboten werden, ist noch nicht bekannt.

Die Produktion des zweitürigen Viersitzers beginnt im Sommer in Italien bei Pininfarina, geplant ist zunächst eine Kapazität von 20 000 Fahrzeugen im Jahr – unabhängig vom Wetter.

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