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Schule: Emre, 14

Wenn Emre über Sprachen spricht, klingt er wie ein Professor: „Nehmen Sie Persisch: Die meisten Leute werfen das mit Arabisch in einen Topf, als wäre es eine semitische Sprache. Dabei hat das Persische einen indogermanischen Ursprung.

Wenn Emre über Sprachen spricht, klingt er wie ein Professor: „Nehmen Sie Persisch: Die meisten Leute werfen das mit Arabisch in einen Topf, als wäre es eine semitische Sprache. Dabei hat das Persische einen indogermanischen Ursprung.“ Ansonsten wirkt Emre wie ein ganz normaler Teenager. Er ist in Tempelhof geboren, seine Familie kommt aus der Türkei. Heute geht er auf das Neuköllner Albrecht-Dürer-Gymnasium und lebt mit seinen Eltern, der Zwillingsschwester und dem großem Bruder in Rudow. „Ich bin den ganzen Tag unterwegs“, sagt Emre, schließlich hat er viel zu tun: Er ist Personalchef einer Schülerfirma für Schreibwarenartikel und Mitglied der Englisch- und der Debattier-AG. Außerdem spielt er Klarinette in einer Bigband und Gitarre bei Jam-Sessions mit Freunden. Emre ist so gut in der Schule, dass er die achte Klasse übersprungen hat. „Wenn ich schlechte Noten hätte“, sagt er, „würde es heißen: Du bist nicht integriert.“ Es enttäuscht ihn, wenn andere ihn wegen seiner Herkunft abstempeln, statt Neugier zu zeigen. Dabei ist Emre sehr neugierig: Er liest viel über Sprachen, Geschichte und Biologie, seine Freizeit verbringt er oft in Buchhandlungen. Für das Bildungsgeld der Start-Stiftung kann er sich nun endlich jede Menge Bücher leisten.

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