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Schule: Fünf Schichten schützen das Blech

Moderner Autolack – das ist eine Folge sehr verschiedener Schichten, die das Blech vor Korrosion schützen, ihm Stabilität gegen Steinschlag geben, für eine glatte Oberfläche sorgen und die verschiedenen Fahrzeugfarben enthalten. Bei Autos von Mercedes Benz, wo jetzt als Decklack der neuartige Nano-Lack eingesetzt wird, sind das normalerweise fünf Schichten.

Moderner Autolack – das ist eine Folge sehr verschiedener Schichten, die das Blech vor Korrosion schützen, ihm Stabilität gegen Steinschlag geben, für eine glatte Oberfläche sorgen und die verschiedenen Fahrzeugfarben enthalten. Bei Autos von Mercedes Benz, wo jetzt als Decklack der neuartige Nano-Lack eingesetzt wird, sind das normalerweise fünf Schichten.

Direkt auf dem sorgfältig entfetteten und gereinigten Blech wird als erste Schutzschicht gegen Korrosion eine Zinkphosphatschicht aufgebracht, die mit zwei Mikrometern zwar sehr dünn aber trotzdem ausgesprochen wirksam ist und außerdem einen guten Haftgrund für die nächste Farbschicht bildet. Das ist die zehn Mal so dicke Elektro-Tauchgrundierung, die ebenfalls vor allem dem Korrosionsschutz dient. Die Karosserie wird dabei in ein Bad mit wasserverdünnbarem Lack eingetaucht und durch angelegte elektrische Spannung wird dafür gesorgt, dass die elektrisch geladenen Lackteilchen dank Elektrophorese – der Wanderung elektrisch geladener Teilchen in flüssigen Medien in einem elektrischen Feld – alle Hohlräume, Ecken, Falze und Kanten der Karosserie erreichen und auch die verstecktesten Ecken bedeckt werden, so dass ein lückenloser Korrosionsschutz entsteht.

Auf diese bereits 22 Mikrometer dicke Schicht wird der Füller aufgebracht – ein ebenfalls wasserverdünnbarer Lack mit einer geringen Menge organischer Lösungsmittel, der die Aufgabe hat, Unebenheiten der Blechstruktur auszugleichen und Steinschläge abzufedern. Dieser Lack wird elektrostatisch aufgebracht. Dabei werden die Lackpartikel von schnell rotierenden Zerstäubern elektrisch aufgeladen und dann von der Karosserie angezogen. Das erlaubt eine besonders gleichmäßige Verteilung des Füllers, der rund 25 Mikrometer dick ist. Nun folgt als nächste Schicht der Basislack. In ihm befinden sich die Pigmente für die jeweilige Fahrzeugfarbe und bei Metalliclacken außerdem winzige Aluminiumplättchen, die für den Metallic-Effekt sorgen. Auch dieser Lack wird mit Hilfe der Elektrostatik aufgetragen und hat eine Dicke von rund 15 Mikrometer. Bei Mercedes-Benz werden für die Basislackierung wasserlösliche Lacke verwendet, die bis zu 80 Prozent weniger organische Lösemittel enthalten als konventionelle Lacke.

Letzte und fünfte Schicht ist schließlich der transparente Klarlack, der für Glanz und Witterungsbeständigkeit der Lackierung verantwortlich ist. Er steht als einzige Lackschicht in direktem Kontakt mit der Umwelt und muss nicht nur saurem Regen, Baumharz, Vogelkot, Teer, Staub, Ruß und anderen Chemikalien standhalten, sondern auch starken physikalischen Beanspruchungen, wie Steinschlag, Abrieb, Sonnenlicht und zum Teil auch extremen Temperaturschwankungen – und nicht zuletzt allen Maßnahmen zur Fahrzeugreinigung und Lackpflege.

Diese fünfte Lackschicht hat eine Dicke von rund 40 Mikrometer, so dass die fünf Lackschichten insgesamt rund 100 Mikrometer oder 0,1 Millimeter messen. Und bei der fünften Lackschicht setzt Mercedes-Benz künftig auf die besonders kratzfesten neuen Nano-Lacke, die sehr viel beständiger gegen mechanische Beanspruchungen sind als die konventionellen Decklacke und auch nach Jahren noch für extrem hohen Glanz sorgen. ivd

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