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Schule: Gläserner Gürtel

Beim neuen Civic setzt Honda auf solide Technik und ein futuristisches Äußeres

Er war ein rundum gutes Auto – der Honda Civic der soeben abgelösten siebten Generation. Aber gut sein allein ist zu wenig, um auch erfolgreich zu sein. Dafür muss man auch auffallen. Ein Hingucker war dieser Civic jedoch trotz seiner damals so völlig neuen Silhouette nicht. Das bremste den Verkaufserfolg. Der Bestseller früherer Jahre, von dem allein in Deutschland in den letzten 25 Jahren mehr als 530 000 Stück zugelassen wurden, fand plötzlich viel weniger Kunden als erhofft. Bei Honda, wo der Civic in etwa die Rolle spielt wie der Golf bei VW, war man alarmiert und entschied sich zum Strategiewechsel.

Das Ergebnis steht seit dem letzten Wochenende bei den Honda-Händlern: der Civic Nummer acht. Und der ist unübersehbar. Quer über die gesamte Front und weit in die Flanken hinein zieht sich ein leicht gepfeilter gläserner Gürtel. In einem Teil stecken die Scheinwerfer – der Rest des aus allen Blickwinkeln funkelnden Glitzerdings ist ausschließlich Honda-Logo Dekoration. Im Zusammenspiel mit einem flachen tief liegenden gitterförmigen Lufteinlass wirkt der neue Civic betont breit, liegt satt auf der Straße. Das gilt auch für den Blick aufs Heck, wo sich die vordere Lichtelementleiste wiederholt. Von der Seite gesehen scheint der neue Civic mit seiner weit nach vorn gezogenen Fahrerkabine wie zum Sprung bereit – eine verblüffend dynamische Linie, bei der eigenwillige Dreiecksformen bei Auspuff, Nebelscheinwerfern oder Türgriffen ganz besondere Akzente setzen.

Das alles macht den neuen Civic zu einem Auto, das mit seiner emotionalen Linie geradezu dazu einlädt, sich hineinzusetzen. Und auch innen ist die Linie rundum neu, ein Spiegelbild des Außendesigns in Verbindung mit einem futuristischen High-Tech-Cockpit, das mit seinen farbigen Digitalanzeigen einen Bogen um den Fahrer schlägt. Aluminium-Applikationen und eine Aluminium-Optik beim griffigen Dreispeichen-Multifunktionslenkrad geben dem Ganzen eine elegant-sportliche Note. Für Honda ist das eine wahre Designrevolution, wie sie in den letzten Jahren in vergleichbarem Maß vor allem Renault gewagt hat.

Aber nicht nur die Linie ist neu. Ebenso überraschend ist das Innenraumkonzept des neuen Civic, der zwar in der Breite ein wenig zugelegt hat, gleichzeitig aber kürzer und flacher geworden ist – und trotzdem größer.

So bequem hat man bislang in keinem Civic gesessen, und so viel Gepäck – der Kofferraum fasst nun 456 Liter – konnte man bislang noch nie unterbringen. Und das auch auf völlig neuen Plätzen. Etwa zwischen der Rücklehne von Vorder- und Rücksitzen. Denn die hintere Sitzfläche kann man wie bei einem Kinosessel nach oben klappen. So kann man selbst hohe Gegenstände sicher verstauen. Dabei ist Honda seinem Grundprinzip, dass jede Variation des Innenraums nur wenige einfache Handgriffe erfordert, treu geblieben.

Die bewährte Fahrwerkskonstruktion wurde konsequent optimiert. Bei ersten Proberunden bestätigte der neue Civic, dass er sowohl ein handliches als auch ein fahrsicheres Auto ist, das man selbst in zügig gefahrenen Kurven jederzeit sicher im Griff hat. Wenn einmal nötig, greift das zur Serienausstattung gehörende ESP ein, um den Civic auf Kurs zu halten.

Bereits mit dem 83 PS leistenden 1,4-l-Benziner ist der Civic bis zu 170 km/h schnell. In 14,6 Sekunden erreicht er Tempo 100 und verbraucht durchschnittlich 5,9 l/100 km. Sportlich flott gibt er sich mit dem völlig neu entwickelten 1,8-l-Benziner mit 103 kW (140 PS), der in 8,9 Sekunden Tempo 100 und bis zu 205 km/h erreicht. Ebenso schnell und im Spurt noch einen Kick flotter ist er mit dem ebenso starken 2,2-l-Turbodiesel.

Kurzum, neben der Technik stimmt beim neuen Civic nun auch die Optik. Das sind gute Voraussetzungen, wieder an die frühere Bestseller-Karriere anzuknüpfen.

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