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Kolumne: Kurz vor Acht: Zwischen den Stühlen

In Berlin tobt die Diskussion über die Abwanderung junger Lehrer und über die Frage, ob es noch eine Alternative zur erneuten Verbeamtung gibt. Keine unspannende Frage, denn es geht einerseits um die Zukunft unserer Kinder (drohender Lehrermangel) und andererseits um den Preis dafür.

In Berlin tobt die Diskussion über die Abwanderung junger Lehrer und über die Frage, ob es noch eine Alternative zur erneuten Verbeamtung gibt. Keine unspannende Frage, denn es geht einerseits um die Zukunft unserer Kinder (drohender Lehrermangel) und andererseits um den Preis dafür. Soll der Preis darin bestehen, dass das Land die Lehrer wesentlich besser bezahlt als bisher oder darin, dass er sie mit den Beamtenprivilegien versorgt?

Für die GEW ist das eine heikle Frage, denn sie hat sich nach heißen internen Diskussionen gegen die Forderung nach Verbeamtung („alter Zopf“) entschieden, obwohl ihre Mitglieder eher dafür sind. Um diesen Zwiespalt zu vertuschen, fordert sie jetzt einfach nur „gleiche Bezahlung“. Man darf gespannt sein, wann ihr die Junglehrerinitiative „Verbeamtung. Jetzt!“ auf’s Haupt kommt.

Interessant ist auch, wie sich die Vereinigung der GEW-Schulleiter diesem Dilemma entzieht: Anstatt Stellung zu nehmen, guckt sie mal eben nach Hessen und lobt die schwarz-gelbe Koalition dafür, dass die den Schulen mehr Eigenständigkeit und mehr Lehrer bei gleichzeitiger Senkung der Klassengrößen gibt und noch die Ausgaben für Lernmittel erhöhen will. Natürlich verbeamtet Hessen (sogar bis 50), aber dazu schweigt die Vereinigung und belässt es – brav nach GEW-Linie – bei der Forderung nach „konkurrenzfähigen Bedingungen“ für die jungen Lehrer. Mal sehen, wie lange die feine Zurückhaltung noch dauert. sve

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