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Kurz vor ACHT: Zulasten der Schulen

Wer geglaubt hatte, dass sich der Investitionsstau der Berliner Schulen ruck, zuck wegen eines einmaligen Konjunkturprogramms auflösen würde, lag falsch. Noch immer gibt es Dächer, die undicht sind, noch immer gibt es zugige Fenster und schrottreife Sporthallen.

Wer geglaubt hatte, dass sich der Investitionsstau der Berliner Schulen ruck, zuck wegen eines einmaligen Konjunkturprogramms auflösen würde, lag falsch. Noch immer gibt es Dächer, die undicht sind, noch immer gibt es zugige Fenster und schrottreife Sporthallen. Ein Widerspruch ist dies nur auf den ersten Blick: Wer sich daran erinnert, wie marode die ganze DDR war – vom Abwassersystem bis hin zu den ehemals schönen Altbauten von Halle –, wer noch weiß, wie auch die Schulen im Ostteil der Stadt aussahen, der kann sich vielleicht auch noch entsinnen, wie viele Bauvorhaben damals im West-Teil gestoppt wurden, um erst mal das Gröbste in den östlichen Bezirken herzurichten.

Hinzu kam aber dies: Nach der Wende wurden die Schulbauten weiterhin vernachlässigt, jahrelang fanden es einige Bezirke wichtiger, in Straßen zu investieren. Das dauerte so lange, dass der Senat die Bezirke dazu verdonnerte, den Schulen wenigstens zu geben, was ihnen an Investitionsmitteln zusteht.

Inzwischen ist einiges passiert. Dennoch gibt es Fälle wie diesen: Da haben Kinder der Schule am Weißen See bei einem Sponsorenlauf 9000 Euro verdient, die dann aber nicht für die geplante Schülerküche ausgegeben werden können, weil der Bezirk kein Geld für die notwendigen Zuleitungen hat. So müssen Schüler und Eltern seit drei Jahren ertragen, dass das Geld nutzlos auf der Bank liegt. Spätestens hier wird deutlich, dass nicht nur das Geld, sondern auch der richtige Umgang damit Mangelware ist. Leider sind die Verantwortlichen kaum haftbar zu machen. Das hat System. Und deshalb sind Berlins Schulen maroder als sie sein müssten.sve

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