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Kurz vor ACHT: Das Recht auf Bildung

In den Osterferien kam die gute Nachricht: In Neukölln werden elf zusätzliche Lehrer mit speziellen Kenntnissen Kinder unterrichten, die kein Deutsch können und vorrangig aus Roma-Familien kommen. Vorangegangen war dieser Meldung ein monatelanges Tauziehen.

In den Osterferien kam die gute Nachricht: In Neukölln werden elf zusätzliche Lehrer mit speziellen Kenntnissen Kinder unterrichten, die kein Deutsch können und vorrangig aus Roma-Familien kommen. Vorangegangen war dieser Meldung ein monatelanges Tauziehen. Weil die Eltern vieler Kinder nicht behördlich gemeldet sind, hatten sich Schulen geweigert, sie aufzunehmen – oder wussten, wenn sie aufgenommen waren, nicht wohin mit ihnen. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sprach sich dagegen aus, „das Recht der hier illegal lebenden Kinder auf deutsche Bildung zu betonen.“

Angesichts der Situation jedoch, in der die Kinder sind und mit der die Schulen umgehen müssen, ist diese Haltung geradezu unmenschlich. Den Kindern die Versäumnisse ihrer Eltern zum Verhängnis werden zu lassen, kann keine Lösung sein. Im Gegenteil muss hier alles dafür getan werden, dass die nächste Generation bessere Chancen hat – und wenigstens Lesen und Schreiben lernen kann. Bildung ist Menschenrecht. Es wäre ein Armutszeugnis für Berlin, wenn die Stadt den Kindern dieses nicht ermöglichen würde.

Nun haben noch immer mehrere hundert Kinder insbesondere aus südosteuropäischen Familien, darunter viele Roma und Analphabeten, keinen Schulplatz und keine Möglichkeit, Deutsch zu lernen. Manche Schulen werden sich weiter weigern, Kinder aufzunehmen, deren Eltern nicht bei den Behörden gemeldet sind. Aber elf Lehrer für diese Kinder in Neukölln sind ein Anfang – der einzig mögliche. pth

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