zum Hauptinhalt

Kurz vor ACHT: Die Verwaltung, meine Burg

Ein halbes Jahr lang ähnelte die Senatsbildungsverwaltung einer Trutzburg. Wer immer sich lautstark über den Lehrermangel an Schulen beschwerte, wer um Hilfe rief, wer fragte, ob nicht langsam offensichtlich sei, dass an einigen Schulen viel zu viele Stellen nicht besetzt seien, bekam die immergleiche Antwort.

Ein halbes Jahr lang ähnelte die Senatsbildungsverwaltung einer Trutzburg. Wer immer sich lautstark über den Lehrermangel an Schulen beschwerte, wer um Hilfe rief, wer fragte, ob nicht langsam offensichtlich sei, dass an einigen Schulen viel zu viele Stellen nicht besetzt seien, bekam die immergleiche Antwort. Stoisch hieß es: Berlin sei zu nahezu hundert Prozent mit Lehrern ausgestattet. Das stimmte auch – der Teufel steckte jedoch im Detail: Nicht um die Ausstattung in ganz Berlin ging es, sondern um die einzelner Schulen. Während einige zu viele Lehrer hatten, fehlten sie andernorts. Das sei tatsächlich nicht gut gelaufen, gestand Bildungssenator Jürgen Zöllner letzte Woche ein. Gut zu wissen, dass auch die Bildungsverwaltung nun nicht mehr Tür und Tor vor dieser Erkenntnis verschließt. Zwar fehlt an einigen Schulen auch jetzt, nach Monaten, noch Personal. Rund drei Viertel der versprochenen Einstellungsverfahren für 211 Lehrer, die nachbesetzt werden sollen, sind aber abgeschlossen. Und der Senator macht neue Hoffnung: Nächstes Jahr, verspricht Zöllner, wird alles besser. Von einem ersten Einstellungsschub ist die Rede, der nächste soll im April abgeschlossen sein, so dass Berlin auch zeitlich mit anderen Bundesländern konkurrieren könne. Nur für den Fall, dass es an einigen Stellen auch nächstes Jahr hapert: Mit dem Eingeständnis des Problems werden die Lehrer zwar nicht aus dem Hut gezaubert. Aber immerhin können sich Schulen ernst genommen fühlen. pth

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false