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Kurz vor ACHT: Mehr schlecht als recht

Für die Öffentlichkeit waren es bislang nur Zahlen – langsam jedoch wird klar, was die angekündigten Änderungen bei der Bezahlung von Musikschullehrern in der Realität bedeuten. Die ersten Lehrer ziehen notgedrungen Konsequenzen: So könnte für 60 Kinder die Möglichkeit, in ihrer Grundschule ein Streichinstrument zu lernen, künftig der Vergangenheit angehören.

Für die Öffentlichkeit waren es bislang nur Zahlen – langsam jedoch wird klar, was die angekündigten Änderungen bei der Bezahlung von Musikschullehrern in der Realität bedeuten. Die ersten Lehrer ziehen notgedrungen Konsequenzen: So könnte für 60 Kinder die Möglichkeit, in ihrer Grundschule ein Streichinstrument zu lernen, künftig der Vergangenheit angehören.

Zwei Musikschullehrerinnen, die an der Steglitzer Dunant-Grundschule Bratsche, Cello und Geige unterrichten, sehen sich nach massiven Honorarkürzungen nicht mehr in der Lage, ihren Unterricht an der Schule fortzusetzen. Im konkreten Fall hat nun zum Glück eine Stadträtin versprochen, sich für mehr Gehalt einzusetzen – ob dies gelingt, ist jedoch fraglich.

Wenn die Kürzung bestehen bleibt, die Lehrerinnen ernst machen und ihre Arbeit aufkündigen, bricht die Kooperation entweder zusammen. Oder sie teilt künftig das Schicksal von so vielen Projekten in Kunst, Kultur und Musik und ernährt sich mehr schlecht als recht von Spenden und durch ehrenamtliche Helfer.

Professionelle, verlässliche und kontinuierliche Arbeit kann unter solchen Umständen nicht geleistet werden. Aber Probleme wie an der Dunant-Grundschule werden in den kommenden Monaten zunehmen. An immer mehr konkreten Fällen wird klar werden, was die Kürzungen bei den Musikschullehrern für die Schüler bedeuten. Was bleibt? Der nächste Senat muss, sobald er die Arbeit aufgenommen hat, eine verlässliche Lösung für die Finanzierung der Musikschullehrer finden – berlinweit. pth

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