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Kurz vor ACHT: Wegducken bringt’s nicht

Ein Problem verschwindet nicht von selbst, nur weil man es zu ignorieren versucht. Diese Erfahrung muss zurzeit Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) machen: Von überallher wird ihr die unausgegorene Früheinschulung um die Ohren gehauen.

Ein Problem verschwindet nicht von selbst, nur weil man es zu ignorieren versucht. Diese Erfahrung muss zurzeit Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) machen: Von überallher wird ihr die unausgegorene Früheinschulung um die Ohren gehauen. Die jüngsten Hiebe kommen aus Spandau und Potsdam.

Vergangene Woche war es zunächst die Spandauer Bezirksverordnetenversammlung, die sich auf Antrag der CDU fraktionsübergreifend gegen die aktuelle Regelung aussprach. Ihr – zugegebenermaßen unverbindliches – Votum lautet: Bei den Fünfjährigen sollten doch bitte sehr die Eltern und nicht die Schulärzte entscheiden, ob das Kind zur Schule muss. Zur Begründung verweisen die Spandauer auf die Erfahrungen der letzten sieben Reformjahre.

Noch weiter geht die Brandenburgische Landesregierung. Sie hat am Montag die Früheinschulung grundsätzlich infrage gestellt und prüft jetzt, ob sie die Fünfjährigen wieder ganz aus der Schulpflicht rausnehmen will.

Nun bleibt die Frage, wie lange sich Bildungsenatorin Scheeres noch wegducken will, bevor sie die Bedenken der Lehrer, die Sorgen der Eltern und Probleme der Schüler in Politik umsetzt. Bayern und Nordrhein-Westfalen haben vor Jahren die Konsequenzen gezogen, als sie von der Früheinschulung abrückten: Da führten die CSU und die Grünen Regie. Jetzt folgt in Potsdam eine Genossin. Und in Berlin? Da ist der Koalitionspartner abgerückt und Teile der SPD auch. So wird man ohne Not einsam, wenn man den Kopf in den Sand steckt. sve

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