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Kurz vor ACHT: Wohin in den Ferien?

Es sind Ferien. Aber nicht alle Kinder jubeln darüber, und erst recht nicht alle Eltern.

Es sind Ferien. Aber nicht alle Kinder jubeln darüber, und erst recht nicht alle Eltern. Denn viele Kinder, gerade auch in den sozial schwierigen Stadtvierteln, wissen gar nicht, wo sie in den schulfreien Tagen hingehen sollen. Sie haben niemanden, der sich mit ihnen beschäftigt. Entweder, weil die Eltern keine Ferien haben. Oder sie haben keine Arbeit und kümmern sich trotzdem nicht um sie.

Die ehrgeizigen Pläne des Campus Rütli in Neukölln zeigen, wie viel möglich ist, wenn sich die Mitarbeiter aller Behörden und Einrichtungen zusammensetzen, die an der Bildung eines Kindes mitwirken. Auf einmal wird vernetzt, abgesprochen und verknüpft, wo sonst nur jeder sein eigenes Feld beackert. Einen „Bildungsgang aus einem Guss“ will man auf dem Campus bieten. Es wäre zu hoffen, dass es dort – und nicht nur dort – dann auch klare Absprachen geben wird, wie die Schüler in den Ferien betreut werden.

Denn es geht nicht nur darum zu verhindern, dass die Kinder in den Ferien auf den Straßen abhängen und auf dumme Gedanken kommen. Sondern die Ferienzeit könnte auch als Bildungszeit genutzt werden. In den freien Stunden könnten Erzieher und Pädagogen in den Jugendclubs und anderen Freizeiteinrichtungen gerade mit den schwächeren Schülern gezielt und doch spielerisch Defizite der vergangenen Wochen aufholen oder auf den kommenden Unterricht vorbereiten. Vielleicht würde das eine oder andere Kind sogar neue Lust am Lernen finden. Und die Eltern würden sich außerdem freuen. Sie müssten nicht mehr mühsam eine Betreuungsmöglichkeit suchen. Claudia Keller

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