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Jürgen Zöllner

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Mehr Verantwortung: Zöllner plant flexiblere Struktur in Schulleitungen

Bildungssenator Jürgen Zöllner will Lehrern mehr Verantwortung übertragen. Es sollen mehr Lehrkräfte als bisher an Leitungsaufgaben beteiligt werden.

Die Arbeit des Leitungspersonals in allen weiterführenden Schulen Berlins wird künftig neu geregelt. So werden insgesamt rund 1000 Lehrkräfte mehr als bisher an Leitungsaufgaben beteiligt. Einzelne Aufgaben können außerdem zeitlich flexibel vergeben werden. „Die Schulen werden in ihrer Eigenverantwortlichkeit gestärkt“, sagte Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) am Mittwoch. Die zeitliche Befristung trage außerdem dazu bei, dass Führungssysteme nicht erstarrten.

Leitungsaufgaben werden bisher etwa von Schulleitern, Stellvertretern, Ober- und Mittelstufenkoordinatoren und Fachbereichsleitern wahrgenommen. Die Ämter werden auf Lebenszeit vergeben. Dabei haben Schulen bislang keine Möglichkeit, entsprechend ihrem Bedarf auch zeitlich befristete Aufgaben an Lehrkräfte zu übertragen.

Neu geschaffen werden nun sogenannte „Funktionen“, mit denen die Schulleitung Lehrkräfte für genau solche Aufgaben einsetzen kann – für Kooperationen mit außerschulischen Partnern etwa, die Ausgestaltung des Ganztagsbetriebs oder die Arbeit an Sprachförderkonzepten. Die beauftragten Lehrkräfte bekommen dafür zwei Ermäßigungsstunden. Alle Schulen der Sekundarstufen eins und zwei bekommen drei „Funktionen“, kleinere Schulen ohne gymnasiale Oberstufe zwei.

Die Umstellung, die in den nächsten vier Jahren erfolgen soll, sei kostenneutral, sagte Zöllner: Einige höher besoldete Stellen wie etwa im Bereich der Fachbereichsleiter werden nach und nach aufgelöst. Die dadurch frei werdenden Mittel werden für mehr niedriger bezahlte Stellen wie Funktionen oder Fachleiter eingesetzt. Auch Stellen an Schulen, die aufgelöst werden, werden frei.

Der Vorsitzende der Berliner Schulleitervereinigung, Paul Schuknecht, begrüßte das neue System. Künftig müsse jedoch auch für die Grundschulen eine Regelung gefunden werden, sagte Schuknecht. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nannte das Konzept „eine erste zaghafte Abkehr von der bisherigen starren Struktur“ der Stellen auf Lebenszeit. An größeren Schulen würden aber die Ermäßigungsstunden nicht ausreichen.

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