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Nebenjob: Kellnern, Modeln oder Kassieren?

Kellnern, modeln oder doch lieber im Supermarkt kassieren ? Es gibt viele Möglichkeiten einen Job neben Studium oder Abitur zu finden. Aber macht ein Job auch dann noch Sinn wenn die Leistungen darunter leiden?

Vom 23. bis zum 27. Juli waren Schüler und Schülerinnen aus verschiedenen Berliner Gymnasien beim Tagesspiegel, um in einem Sommerkurs mehr über Journalismus zu erfahren. Die 16- bis 18-Jährigen erlebten Redakteure bei der Arbeit, nahmen an Schreibworkshops teil und recherchierten und verfassten eigene Artikel zu Themen, die sie sich selbst ausgesucht haben. Hier lesen Sie die Ergebnisse.

Heute kommt man mit 16 oder 17 Jahren in die Oberstufe, andere in diesem Alter, die sich gegen ein Abitur entschieden haben, fangen dann mit einer Ausbildung an  oder beginnen zu arbeiten.

Da kommt bei vielen Gymnasiasten auch die Frage auf ob es nicht vielleicht sinnvoll wäre einen Nebenjob zu übernehmen um erste Arbeitserfahrungen zu sammeln. „Ein Job während der Oberstufe ist wichtig, man knüpft Kontakte für später!“, findet Melanie K. ,17.

35 junge Leute werden befragt, die Meisten finden einen Nebenjob sinnvoll. Doch die 17-jährige Franzi hat ein Problem: „Viele Jobs für unsere Altersgruppe gibt es nicht! Viel mehr als Babysitten und Zeitungsaustragen bleibt da nicht.“  Einfacher sieht das schon  mit 18 Jahren aus. Benjamin, 21 hat die Qual der Wahl: Kellnern, in einem Supermarkt kassieren oder doch lieber im Büro sitzen ? Babysitterin Carina,16 gibt ihr frisch verdientes Geld gerne in den Potsdamer Platz Arkaden mit ihren Freundinnen aus. Sie freut sich:„ Das Babysitten ist eine gute Taschengeldaufbesserung“. Auch Phillipp, 17 ist überzeugt von seinem Nebenjob als Zeitungsausträger: „Ja klar bleibt dadurch weniger Zeit zum Lernen und um Freunde zu treffen, doch ich brauche das Geld. Kino, Fußballtickets, alles ist teuer. Und wenn ich dann in der Schule 10 statt 11 Punkte schreibe ist mir das egal.“ Nadine (16) will mit dem Geld, das sie als Babysitterin verdient ihre Eltern unterstützen. Jakob (16), Lucas (19) und Leon (17) sind sich einig: „Erst ein gutes Abi, dann kann ein Job kommen.“ Sarah, die mit 3 Tüten aus einem Zara-Laden kommt sagt: „ Ich konzentriere mich jetzt erstmal auf mein Abi. Wenn ich einen Job hätte würde ich mich nicht so auf mein Abi konzentrieren können. Ich hätte zu wenig Zeit.“

Sebastian ist 18 und gerade fertig mit dem Abi: „ Ja klar will ich jetzt arbeiten. Neben dem Studium geht das bestimmt und als Student braucht man ja das Geld. Model bei Hollister könnte ich mir vorstellen eine Anfrage habe ich ja eh schon bekommen. Macht bestimmt Spaß. Viele die wie Sebastian gerade fertig sind mit dem Abitur wollen jetzt einen Job finden. Nur Carola meint, dass sie noch warten will, bis sie sich im Studium eingelebt hat.

„Ich weiß nicht, ob ich ohne Job besser wäre.“ sagt Patrick (21, Student). Die Studenten wollen aber nicht mit ihrem Geld die Eltern unterstützen, sondern wie  Nadine. Fabian (21) antwortet schmunzelnd auf die Frage wozu er denn das Geld verdiene: „Naja, also wer Spaß haben will braucht natürlich ein bisschen mehr Geld.“ Keiner der Studenten beantwortete die Frage nach einem Nebenjob mit „nein, einen Nebenjob brauche oder will ich nicht haben.“ Katrin ist sogar der Meinung, dass ein Job irgendwie zum Studium dazu gehört. „Auch wenn es nur ein Kellner-Job in einem Café ist, wie bei mir und meinen Freundinnen.

Im großen und ganzen sind sich die jungen Leute also einig. Ein Job neben dem Studium oder dem Abitur geht. Für manche gehört er sogar irgendwie zum Studentenleben dazu. Allerdings sollte er nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen, sodass trotzdem Zeit für Freunde, Spaß und eben auch zum Lernen bleibt. Trotzdem gibt es einige, die sich erst einmal auf ihren Abschluss konzentrieren wollen.

Für die Jugendlichen unter 18 sollte es aber nicht nur nach Franzis Meinung mehr und vor allem attraktivere Möglichkeiten geben.

Ann-Kristin Gross

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