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Schule: Nur komplette Sätze

Aus Halogenscheinwerfern kann kein Xenon werden

Es klingt ganz einfach. Man nehme ein Kabelset mit XenonLichtquelle und Vorschaltgerät zum Zünden der Xenon-Lampen mit ihrem kleinen Lichtbogen, entferne die Halogenlampe aus einem Scheinwerfer, säge ein Loch in die Abdeckkappe und stecke die Xenonlampe durch die dabei erhaltene Öffnung. Dann verbinde man das Vorschaltgerät mit dem Bordnetz und schon hat man einen Xenon-Scheinwerfer. Dieses Rezept ist allerdings nicht nur unbrauchbar, sondern auch verboten. Denn aus eineem Scheinwerfer, der für den Betrieb mit Halogenlampen gebaut wurde, lässt sich durch Umrüstung auf Xenon-Lampen kein Xenon-Scheinwerfer machen. Dafür gibt es handfeste technische Gründe und außerdem stehen dem auch gesetzliche Vorschriften entgegen.

Bei Hella hat man einmal gemessen, was passiert, wenn Bastler die Umrüstung auf diesem Weg versuchen. So entspricht die Lichtverteilung eines Halogenscheinwerfers beim Betrieb mit Xenon-Lampen in keiner Weise den für diesen Reflektor berechneten Werten. Das führte bei Reflexions-Lichtsystemen zu Blendlichtwerten, die die zulässigen Grenzwerte um bis zum 100-fachen überschritten. Außerdem hatten so umgerüstete Scheinwerfer keine Hell-Dunkel-Grenze mehr und waren auch nicht mehr einstellbar – kurzum sie blendeten wie ein Fernscheinwerfer. Das damit verbundene Sicherheitsrisiko ist erheblich. Und wer es trotzdem versucht, auf diesem Weg zu Xenon-Licht zu kommen, muss damit rechnen, dass die Betriebserlaubnis seines Fahrzeugs erlischt und damit auch der Versicherungsschutz eingeschränkt wird.

Dennoch können auch Autofahrer vieler Modelle mit Halogenscheinwerfern, die gerne Xenon-Licht haben möchten, ihre Autos nachrüsten lassen. Aber dafür benötigt man einen kompletten Nachrüst-Satz. Dazu gehören die typgeprüften Scheinwerfer, eine automatische Leuchtweitenregulierung und eine Scheinwerferr-Reinigungsanlage. Solche Komplett-Sets werden von Hella zum Beispiel für den Audi A3, den BMW 5er, den Ford Focus, die E-Klasse von Mercedes-Benz, den Opel Astra und den Golf IV angeboten.

Wer mit Hilfe dieser Sets auf Xenon-Licht umrüstet, kommt in den Genuss einer mehr als doppelt so hohen Lichtausbeute, wie sie Halogenscheinwerfer liefern. Das bedeutet eine hellere und breitere Ausleuchtung der Fahrbahn und eine dem Tageslicht angenäherte Lichtqualität. So hat Halogenlicht eine Farbtemperatur von 3200 Kelvin, Xenonlicht 4300 Kelvin und Tageslicht bei Sonnenschein 5300 Kelvin. Damit kommt das Xenon-Licht den Sehgewohnheiten des Menschen recht nahe. ivd

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