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Schule: So aufregend kann Golf sein

Die neue Linie der spanischen VW-Tochter setzt auf Emotion - Mit dem Altea kommt jetzt ein betont sportlicher kompakter Minivan mit der Technik des Golf V

Unansehnlich ist er beim besten Willen nicht, aber eben auch nicht aufregend – der Golf V. Doch er lässt das Herz schneller schlagen, wenn er im Gewand der spanischen VWTochter Seat antritt – als dynamischer Seat Altea, wie er an diesem Wochenende bei den deutschen Seat-Händlern Premiere hat. Ein Auto, das auf den ersten Blick gefällt – ein Auto, das man spontan als schön und aufregend empfindet, wie zum Beispiel die modernen Alfas. Im Hintergrund gibt es hier eine Gemeinsamkeit. Denn für die moderne Alfa-Linie war exakt der Mann verantwortlich, der nun auf bestem Weg ist, Seat einen neuen Auftritt zu geben – Seats Design-Chef Walter de’Silva, dessen typische Handschrift sich nun einmal nicht verleugnen lässt. Und ihm gelingt offensichtlich, was Seat schon lange anstrebt, aber jetzt erst überzeugend in die Praxis umsetzt – ein ausgeprägt mediterraner und sportlicher und auch selbstbewusster Auftritt, der auf Emotion setzt.

Mit dem Seat Altea präsentiert sich das neue Gesicht von Seat – mit großem Grill, mit Scheinwerfern, deren Optik etwas Raubtierhaftes hat, mit einer dynamischen und zugleich kraftvollen Linie – ein Design, das schon mehrere renommierte Auszeichnungen gewinnen konnte und noch manchen weiteren Designpreis erobern dürfte. Doch der auf großen 16-Zoll-Rädern stehende Altea bringt mehr als nur eine neue selbstbewusste Linie – er bringt auch ein neues Fahrzeugkonzept ins Spiel. Denn der 4,28 Meter lange und 1,57 Meter hohe Spanier hat auch die entscheidenden Elemente eines kompakten Minivans – ist also eher so etwas, wie ein spanischer Touran. Aber nicht so bieder wie sein – zugegeben sehr erfolgreicher – Wolfsburger Bruder.

Weil der Altea eben doch ganz anders ist, tritt er in einer neuen Fahrzeugklasse an – als MSV, was bei Seat für Multi Sport Vehicle steht. Hier spielt neben der für Minivans so typischen Vielseitigkeit und Variabilität Sportlichkeit eine weitere Hauptrolle – bei der Optik außen und innen ebenso, wie dem Fahrverhalten dieses Autos, das nicht nur viel Fahrfreude verspricht, sondern dieses Versprechen auch überzeugend einlöst.

Da ist einmal das große Platzangebot. Zwei sehr bequeme in Länge, Höhe, Neigung der Sitzlehne und Stärke der Lendenwirbelstütze einstellbare Sitze vorn, die auch bei flotter Kurvenfahrt ordentlichen Seitenhalt geben. Dank des in zwei Ebenen verstellbaren griffigen Dreispeichen-Sportlenkrads findet man schnell eine sowohl sichere als auch bequeme Position mit einem guten Rundumblick und großen Rundinstrumenten mit klar gezeichneten Skalen vor sich. Der Schalthebel liegt griffgünstig unten in der Mittelkonsole, die ein großes Anzeigen-Display bietet, das allerdings so tief liegt, dass man bei der Navigation den Blick weit von der Fahrbahn nehmen muss.

Im Fond haben bis zu drei Personen Platz – mit großzügiger Kopffreiheit und überraschend viel Beinraum. Und hinter der Rückbank gibt es einen Gepäckraum, der auch das Reisegepäck von fünf Personen aufnimmt. Mit einem doppelten Boden ausgestattet fasst er bis zu 409 Liter. Wenn nicht alle Sitze besetzt sind, kann man das Ladevolumen auf bis zu 1320 Liter vergrößern, wird der kompakte Altea zum geräumigen Transporter mit einer Zuladung von 515 bis 600 Kilo.

Unter der so gelungenen Karosserie des Altea steckt inzwischen in mehreren Modellen des VW-Konzerns bewährte Technik mit allen guten Genen der fünften Golf-Generation. Das bedeutet ein modernes Fahrwerk mit einer optimierten Federbein-Vorderachse, eine guten Fahrbahnkontakt vermittelde elektromechanische Servolenkung und die neue Mehrlenker-Hinterachse – eine Kombination, die hohe Fahrsicherheit und zugleich großen Fahrkomfort bietet und alle guten Voraussetzungen für viel Fahrfreude. Und dass man auch dann, wenn man beim Fahren die Fahrbahnbedingungen einmal falsch einschätzen sollte, sicher zum Ziel kommt, dafür sorgen so moderne elektronische Assistenzsysteme wie das ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, der Bremsassistent, die Traktionskontrolle und die Fahrdynamikregelung ESP.

Zu flotter Fahrweise kann man schon verleitet werden. Bereits das Basistriebwerk der vier Motoren, die durchweg die Abgasnorm EU4 erfüllen, der 1,6-l-Benziner mit 75 kW (102 PS), erlaubt mit 12,8 Sekunden und maximal 181 km/h eine flotte Gangart. Richtig sportlich gibt sich der Zweiliter FSI – ein Benzin-Direkteinspritzer mit 110 kW (150 PS), der den Spurt auf Tempo 100 binnen 9,6 Sekunden und maximal 206 km/h erlaubt und 7,7 l/100 km verbraucht – ein Motor, den man auch mit Sechsgang-Automatik mit Tiptronic ordern kann.

Sparsamer mit durchschnittlich 5,4 und 5,8 l/100 km aber nicht weniger agil sind die beiden Diesel – der bewährte 1,9-l-TDI mit 77 kW (105 PS), der binnen 12,3 Sekunden Tempo 100 und maximal 183 km/h erreicht und der moderne 2,0-l-TDI mit 103 kW (140 PS), der binnen 9,9 Sekunden Tempo 100 und maximal 201 km/h erreicht. Ihn gibt es auch mit dem neuen Sechsgang-Getriebe DSG – einem revolutionären automatisierten Schaltgetriebe, das die Gänge ohne Zugkraftunterbrechung wechselt im Automatikmodus sowie mit manueller Gangwahl gefahren werden kann.

Auch die Preise für den in den zwei Ausstattungsvarianten Reference und Stylance angebotenen Altea stimmen. Der Einstieg beginnt bei 16 890 Euro für den Reference 1.6 und 18 790 Euro für den Reference 1.9 TDI. Teuerster Alte ist mit 24 270 Euro der Stylance2.0 TD mit DSG.

FAZIT

Ein kompakter und sehr attraktiver sportlicher Minivan mit hoher Ausstattungs- und Verarbeitungsqualität und überzeugenden Fahrleistungen, der Seat zu einer verlockenden Alternative in seiner Klasse macht und die spanische VW-Tochter auch bei uns einen großen Sprung nach vorn machen lässt.

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