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Brandenburg: Brandenburg verzeichnet bundesweit den stärksten Rückgang bei Verkehrstoten

POTSDAM .Brandenburgs Straßen, jahrelang das gefährlichste Pflaster der Bundesrepublik, sind sicherer geworden: Aus der gestern vorgestellten Unfallstatistik geht hervor, daß es 1998 zum ersten Mal seit acht Jahren bei allen Zahlen einen rückläufigen Trend gibt - bei der der Unfälle mit und ohne Alkoholeinfluß der Fahrer, bei den Verkehrstoten und bei den Verletzten.

POTSDAM .Brandenburgs Straßen, jahrelang das gefährlichste Pflaster der Bundesrepublik, sind sicherer geworden: Aus der gestern vorgestellten Unfallstatistik geht hervor, daß es 1998 zum ersten Mal seit acht Jahren bei allen Zahlen einen rückläufigen Trend gibt - bei der der Unfälle mit und ohne Alkoholeinfluß der Fahrer, bei den Verkehrstoten und bei den Verletzten.Zwar liegen aus anderen Ländern noch keine Vergleichszahlen vor.Der Potsdamer Innenstaatssekretär Werner Müller geht jedoch davon aus, daß Brandenburg die bundesdeutschen Unfallstatistik nicht mehr anführt.Da das Unfallniveau dennoch zu hoch sei, will die Brandenburger Polizei ihre massiven Kontrollen auch 1999 fortsetzen.

Nach Angaben des Innenministeriums starben 1998 auf brandenburgischen Straßen 491 Menschen, 152 weniger als 1997.Der Rückgang um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist bundesweit der stärkste.Vor acht Jahren registrierte das Land noch 931 Unfalltote.Bei den Verletzten, deren Zahl gegenüber 1997 um 1696 auf 18 262 Menschen sank, ist der Trend ebenso eindeutig.Insgesamt nahm die Polizei im vergangenen Jahr 99 329 Unfälle (Rückgang um 1,7 Prozent) auf.Allerdings war laut Müller in Brandenburg sowieso nie die hohe Zahl, sondern die Schwere der Verkehrsunfälle das Hauptproblem: Je Einwohner gibt es im Land sogar weniger Unfälle als in den meisten anderen Bundesländern.Auch weniger als beispielsweise in Berlin mit seinen Tausenden großstadttypischen Blechkarambolagen.

Das sei auch der Grund, weshalb die Märker weniger für ihre Haftpflichtversicherungen zahlten.Beim Schadenhäufigkeitsindex der Versicherer, bei dem der bundesdeutsche Durchnitt 100 Punkte betrage, liege Brandenburg bei 96,7, Berlin bei 117,33 - das sei in Deutschlan der höchste Wert.Um so mehr hebt das Innenministerium jetzt hervor, daß in Brandenburg die schweren Unfälle auf allen Straßentypen in und außerhalb von Ortschaften rückläufig sind: So starben 1998 auf den märkischen Autobahnen 50 Menschen - ein Viertel weniger als im Vorjahr.

Verkehrsstaatssekretär Horst Gräf: "Die Autobahnen sind eben in Ordnung gebracht." Die Gründe für die Trendwende sind nach Einschätzung der Polizei vielfältig.Auf einen kurzen Nenner gebracht: Die Brandenburger fahren auf besseren Straßen vorsichtiger.Weitere Faktoren seien die Tempo-80-Begrenzung auf Alleen, die Null-Komma-Fünf-Promillegrenze; vor allem aber auch, der Umstand, daß die Polizei so massiv kontrolliere wie in keinem anderen Bundesland, so Gräf.Allein 1998 flossen in die Landeskasse 49,2 Millionen Mark an Buß- und Verwarngeldern, zumeist von geblitzten Rasern.Das waren 5 Millionen Mark mehr als 1997.In diesem Jahr sind bereits 50 Millionen Mark "eingeplant" - 1994 waren es noch 18 Millionen Mark.

Den immer wieder aufkommenden Vorwurf, daß die märkische Polizei nicht vorwiegend an Gefahrenstellen, sondern gezielt an einnahmeträchtigsten Punkten kontrolliere, weist Innenstaatssekretär Müller strikt zurück.So sind laut Innenministerium die Polizeidienststellen sogar angewiesen, 150 Meter vor und hinter Ortseingangsschildern nicht zu blitzen.Ein Indiz sei auch, daß sich die Zahl der Einsprüche und Beschwerden ertappter Verkehrssünder gegenüber anderen Ländern in Grenzen halte.Müller: "Die Brandenburger sind einsichtig, daß es ohne Duck nicht läuft." Auch zur Selbsthilfe, also zu illegalen elektronischen Radarwarngeräten, werde praktisch kaum gegriffen.Dem Innenministerium sei kein Fall bekannt, bei dem Blitz-Warner bei Kontrollen beschlagnahmt wurden.

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