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Brandenburg: CDU Brandenburg: Prominente Verlierer und erfolgreicher "junger Wilder"

Angela Merkel dürfte sich auf dem Perleberger CDU-Landesparteitag an eine herbe Niederlage aus den Anfängen ihrer politischen Kariere erinnert haben: Vor zehn Jahren hatte Merkel im nahen Kyritz selbst einmal für den märkischen CDU-Landesvorsitz kandidiert - und war glatt durchgefallen. Obwohl die damalige Bundesfrauenministerin von Bundeskanzler Helmut Kohl favorisiert wurde, machte damals der aus dem Westen stammende Sozialpolitiker Ulf Fink das Rennen.

Angela Merkel dürfte sich auf dem Perleberger CDU-Landesparteitag an eine herbe Niederlage aus den Anfängen ihrer politischen Kariere erinnert haben: Vor zehn Jahren hatte Merkel im nahen Kyritz selbst einmal für den märkischen CDU-Landesvorsitz kandidiert - und war glatt durchgefallen. Obwohl die damalige Bundesfrauenministerin von Bundeskanzler Helmut Kohl favorisiert wurde, machte damals der aus dem Westen stammende Sozialpolitiker Ulf Fink das Rennen.

Nun gehörte just Ulf Fink zu den zwei prominenten Verlierern des Parteitages, der CDU-Landeschef Jörg Schönbohm mit 87 Prozent wiederwählte. Der CDU-Sozialpolitiker wurde - wie sein Bundestagskollege und Chef der CDA-Sozialausschüsse Rainer Eppelmann - nicht wieder in den Landesvorstand gewählt. Für Rainer Eppelmann und Ulf Fink votierte jeweils lediglich ein Drittel der Delegierten. Sie kümmerten sich zuwenig um Brandenburg, so die verbreitete Kritik.

Aufmerksam registrierte mancher Delegierte auf dem Parteitag in Perleberg auch, wie Bundeschefin Merkel in ihrer Rede Eppelmann begrüßt hatte: Als CDA-Vorsitzenden, kurze Pause: "noch". Und die Chancen von Fink und Eppelmann - er ist Kreischef in Märkisch-Oderland - auf ein "Brandenburger Ticket" für ein Bundestagsmandat im Jahr 2002, so raunte mancher Christdemokrat, dürften nun erst recht aussichtslos sein.

"Kontinuität und Erneuerung", so lautete das Parteitagsfazit Schönbohms, der neben den wiedergewählten Vizes Ulrich Junghanns aus Frankfurt/Oder und der Bundestagsabgeordneten Andrea Voßhoff jetzt zwei neue Stellvertreter hat: Den "jungen Wilden" Sven Petke, der sich aus dem Stand heraus in einer erst kurz vor dem Parteitag angekündigten Kampfkandidatur durchsetzte. Und den Bundestagsabgeordneten Michael Stübgen, der für einen schärfen Kurs gegenüber der SPD eintritt.

Von den 18 Beisitzern des erweiterten CDU-Landesvorstands ist jeder dritte Name neu, was meist regionale Hintergründe hat. Bemerkenswert: Der CDA-Landesvorsitzende Martin Stock, der vor einigen Wochen in einem Brandbrief das mangelnde Profil der CDU kritisiert hatte, flog prompt aus dem Vorstand. Dagegen wurde die Ex-Landesvorsitzende und Bildungspolitikerin Carola Hartfelder mit dem besten Wahlergebnis (82 Prozent) aller Kandidaten erneut in das Führungsgremium gewählt.

Auch ein weiterer Ex-Parteivorsitzender sitzt wieder in der Runde: Der Gesundheitspolitiker Peter Wagner. Auf Vorschlag Schönbohms wurde Thomas Lunacek als CDU-Generalsekretär wiedergewählt. Und Dierk Homeyer bleibt wohl der "ewige" Schatzmeister der von der Spenden-Affäre bislang verschonten märkischen Union. Mit 91 Prozent fuhr Homeyer, zugleich Geschäftsführer der Landtagsfraktion, das beste Wahlergebnis auf dem Parteitag überhaupt ein.

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