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Brandenburg: Cottbus: Die OB-Kandidaten kommen - und gehen wieder

Die Nachricht sorgte am Montag in den Parteizentralen von SPD und CDU für Unruhe: Vertreter von SPD und CDU, so die "Lausitzer Rundschau", wollten CSU-Mann Graf Pückler als gemeinsamen Kandidaten bei der Cottbuser OB-Wahl ins Rennen schicken. Der 61-jährige Nachfahre des legendären Fürsten, der in München als Unternehmer tätig, aber mit Cottbus eng verbunden ist, bestätigte, dass er angesprochen worden sei.

Die Nachricht sorgte am Montag in den Parteizentralen von SPD und CDU für Unruhe: Vertreter von SPD und CDU, so die "Lausitzer Rundschau", wollten CSU-Mann Graf Pückler als gemeinsamen Kandidaten bei der Cottbuser OB-Wahl ins Rennen schicken. Der 61-jährige Nachfahre des legendären Fürsten, der in München als Unternehmer tätig, aber mit Cottbus eng verbunden ist, bestätigte, dass er angesprochen worden sei. Aber von wem? Diese Frage löste in Potsdam Spekulationen aus. Nach Recherchen bei seinen Cottbuser Genossen kommentierte SPD-Landesgeschäftsführer Klaus Ness: "Eine absurde Personalie, an der nichts dran ist. Wer solche Spekulationen in die Welt setzt, macht sich lächerlich." Auch CDU-Kollege Mario Faßbender dementierte, dass seine Partei Gespräche mit dem Grafen führe: "Das ist nicht richtig". Man habe "volles Vertrauen" zum langjährigen CDU-Oberbürgermeister Waldemar Kleinschmidt.

Allerdings haben es SPD und CDU mit ihren OB-Kandidaten schwer: Der bisherige SPD-Favorit, Bildungs-Staatssekretär Frank Szymanski, überraschte am Sonntag mit der Erklärung, dass er nicht zur Verfügung stehe. Zuvor hatte er ein Vier-Augen-Gespräch mit Ministerpräsident Manfred Stolpe geführt. Dessen Erklärung, Szymanski sei im Bildungsministerium und als Koordinator der Aktion Tolerates Brandenburg unabkömmlich, wird selbst in SPD-Kreisen angezweifelt: Stolpe habe Szymanski gewollt, nach Potsdam geholt und gefördert, weil er den OB-Sessel in seinem Wahlkreis erobern sollte. "Wenn der Staatssekretär unabkömmlich wäre, hätte Stolpe das von Anfang an gesagt." Gründe für den Rückzug Szymanskis seien, dass er in der instabilen Cottbuser SPD umstritten sei, was sich auch darin zeige, dass es mit dem Vize-Polizeichef Klaus Zacharias einen zweiten SPD-Kandidaten gebe.

Weiter heißt es, dass der Staatssekretär und seine Familie offenbar fürchteten, in die Filz-Affäre der Cottbuser Gebäudewirtschaft GWC hineingezogen zu werden: Szymanski hatte als SPD-Fraktionschef in Cottbus von der GWC ein Haus ohne Ausschreibung gekauft. Stolpe dürfte diese Bedenken teilen, meinen SPD-Politiker. Die CDU wiederum hat Probleme mit dem langjährigen OB Waldemar Kleinschmidt, dessen Ruf unter den diversen Cottbuser Filz-Affären gelitten hat. CDU-Landespolitiker machen keinen Hehl daraus, dass eine erneute Kandidatur Kleinschmidts "unmöglich" wäre, doch betonen sie auch, dass es keine Lösung "gegen ihn" geben werde.

Michael Mara

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