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Cottbus: Eliteschule für den Nachwuchs

Seit September steht in Cottbus die erste deutsche Fußball-Eliteschule. Hier wird talentierter Nachwuchs ausgebildet - vom Basiswissen des Fußball-ABCs bis hin zum Profi.

Cottbus - Abwechselnd jongliert der Mittelfeldspieler Florian Popp den Ball vom rechten auf den linken Fuß. Wie einst der italienische Meisterjongleur Enrico Rastelli lässt der 15-jährige Schüler der ersten deutschen Eliteschule des Fußballs in Cottbus die Kugel dann gefühlvoll in den Nacken gleiten. "Diese Übungen gehören zu unserem täglichen Trainingsprogramm im Wahlpflichtunterricht Fußball", sagt Lehrertrainer Bernd Deutschmann auf dem Hartplatz des Cottbuser Sportzentrums. "Ihr müsst vor allen Dingen gucken und lernen, was der Ball macht", erklärt der B-Juniorentrainer vom FC Energie Cottbus seinen Schützlingen.

Mitte September hatte eine Delegation des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit Präsident Theo Zwanziger und Sportdirektor Matthias Sammer der Lausitzer Sportschule das Zertifikat "Eliteschule des Fußballs" überreicht. Nach der Zertifizierung als "Eliteschule des Sports" im Jahr 1997 durch den Deutschen Sportbund für die Sportarten Boxen, Radsport und Turnen sei das eine weitere hohe Anerkennung, sagt Schulleiter Wolfgang Neubert. Fast täglich trainieren hier rund 150 Fußball-Schüler aus den siebten bis zehnten Klassen und der gymnasialen Oberstufe mit dem Ball.

Seit der Auszeichnung hat sich in den Klassenzimmern und auch auf dem Cottbuser Fußballrasen einiges verändert. Das öffentliche Interesse für die Nachwuchsarbeit an der Schule sei gewaltig gestiegen, sagt der 52-jährige Schulleiter. Es gebe sehr viele Anfragen aus anderen Bundesländern. "Alle wollen an der Cottbuser Eliteschule das Fußball-ABC erlernen und natürlich einmal Profi werden", sagt Neubert.

Ziel: Sprung in den Profibereich

Für die Fußball-Klasse sieben gebe es pro Jahr über 400 Anmeldungen vor allem aus Brandenburg, aber auch den alten Bundesländern. In die erste Sonderklasse, wie auch in die nächsten Jahrgangsstufen, werden jedoch immer nur maximal 24 Schüler aufgenommen. "Wenn aus einem Jahrgang etwa zwei Spieler den Sprung in den Profibereich schaffen, dann haben wir unsere Mission als Eliteschule erfüllt", umreißt Neubert die Zielstellung.

Viele inzwischen in das Profiteam des Bundesligisten Energie Cottbus aufgerückte Spieler hatten vor der Zertifizierung die Schulbank der Lausitzer Sportschule gedrückt. Zu ihnen gehören Kapitän Kevin Mc Kenna, Sebastian Schuppan, André Thomas, Christof Neumann sowie der 18-jährige Arne Feick, der als U-18-Nationalspieler nach Einschätzung des Bundesligisten gegenwärtig zu den hoffnungsvollsten Cottbuser Talenten.

"Für mich und meine Klassenkameraden ist der große Titel eine ganz besondere Verpflichtung", sagt der kleine Fußball-Rastelli Florian Popp aus dem sächsischen Bautzen. Natürlich will er einmal Fußball-Profi werden und nicht nur mit guten Trainingsergebnissen glänzen. Mit einem Notendurchschnitt von 1,8 kann er in diesem Jahr auch Klassenbester werden. (Von Brita Beyer, ddp)

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