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Brandenburg: Das ist die Höhe

Das Europa-Center bekommt wieder einen Aussichtspunkt – im 20. Stock

Das Europa-Center wird 40 Jahre – und bekommt eine alte Attraktion in neuer Form zurück: Das 21-stöckige Bürohochhaus, das zu dem Einkaufszentrum am Charlottenburger Breitscheidplatz gehört, erhält wieder einen Aussichtspunkt. Voraussichtlich ab Mitte Juni werden die Besucher aus den Räumen in der 20. Etage einen Rundum-Blick aus 80 Metern Höhe genießen können.

Entlang der großen Panorama-Fenster ist innen ein Rundweg geplant. Touristen und Berliner sollen an Informationssäulen oder über Kopfhörer mehr über die Stadt erfahren, geplant sind zudem eine Snackbar und eine Leinwand für Berlin–Filme. Der Eintritt wird zwei bis drei Euro kosten, sagten gestern der Europa-Center-Chef Christian Pepper und Peter Huber von der Händler-Werbegemeinschaft. Läden im Center wollen ihren Kunden aber Gutscheine für Gratis-Besuche anbieten. Die Aussichtsetage soll mindestens 40 Wochen lang offen bleiben – und vielleicht sogar auf Dauer. Am Publikumsinteresse mangelt es offenbar nicht: „Die häufigste Frage von Center-Besuchern ist die nach der alten Aussichtsplattform“, sagt Peter Huber.

Bis 1991 hatte auf dem Hochhausdach eine Aussichtsplattform gestanden. Sie wurde geschlossen, weil ein zweiter Fluchtweg fehlte und sich Büromieter beschwert hatten. Besucher hatten oft an die Türen von Büros geklopft, um dort aus den Fenstern zu schauen und so das Eintrittsgeld zu sparen. Heute ist das Dach von technischen Aufbauten verstellt.

Neben dem Fernblick aus dem 20. Stock könnte auf dem Dach und in der obersten Etage eine weitere Sehenswürdigkeit entstehen. Gerüchten zufolge geht es um einen Flugsimulator für virtuelle Rundflüge über Berlin; Center-Chef Pepper will dazu allerdings noch nichts sagen, solange die Genehmigung aussteht.

Am 2. April 1965 hatte der damalige Regierende Bürgermeister Willy Brandt (SPD) das Center feierlich eröffnet. Der verstorbene Bauherr Karl Heinz Pepper war der Vater des heutigen Eigners. Das Baudenkmal beherbergt 70 Läden, das Hotel Palace, das Kabarett „Die Stachelschweine“, die „Thermen im Europa-Center“ und Büros. Der sich drehende Mercedes-Stern auf dem Dach gilt als ein Wahrzeichen Berlins. Der Jubiläumstag fällt zusammen mit der „10. Langen Nacht des Shoppings“, bei der morgen viele Geschäfte rund um den Breitscheidplatz bis Mitternacht öffnen. Die Idee für die Einkaufsparty stammt von Mietern des Centers.

Zurzeit wird der Gebäudekomplex umgebaut. Am 20. April soll das Mövenpick-Restaurant wiedereröffnen. Es werde „offener und transparenter“ wirken, sagen die Manager. Das geschlossene Kino Royal-Palast soll abgerissen werden. Die Zustimmung des Bezirksamts und der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf scheint mittlerweile sicher, nach der CDU und der FDP hat nun auch die SPD-Fraktion ihr Okay signalisiert.

Für den als Ersatz geplanten Neubau gibt es laut Center-Chef Pepper bereits einen Mieter. Nach Tagesspiegel-Informationen will die Elektronikmarkt-Kette Saturn einziehen. Die Beteiligten wollen dies bisher nicht bestätigen – sie bestreiten es aber auch nicht.

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