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Brandenburg: Der Raps blüht vier Wochen zu früh

Prenzlau – In der Uckermark konkurrieren gegenwärtig zwei Pflanzen um den kräftigeren Gelbton in der Landschaft. Während der Löwenzahn die Wiesen der Region gelb punktiert, verwandelt die beginnende Rapsblüte riesige Schläge in ein sattgelbes Meer.

Prenzlau – In der Uckermark konkurrieren gegenwärtig zwei Pflanzen um den kräftigeren Gelbton in der Landschaft. Während der Löwenzahn die Wiesen der Region gelb punktiert, verwandelt die beginnende Rapsblüte riesige Schläge in ein sattgelbes Meer. „Es ist äußerst selten, dass Löwenzahn und Raps zeitgleich zu blühen beginnen“, sagt der uckermärkische Landwirtschaftsamtsleiter Ehrenfried Hartwig. „Normalerweise lösen sie in der Blüte einander ab.“

„Der Raps blüht in diesem Jahr vier Wochen zu früh“, bestätigt Jürgen Budewitz vom brandenburgischen Landwirtschaftsministerium. Er führt dies auf die milden Temperaturen im Winter und im beginnenden Frühjahr zurück. Die Touristiker der Region freuen sich über die Farbenpracht. „Die Uckermark ist immer dann am schönsten, wenn der Raps blüht, das bestätigen auch unsere Gäste“, sagt Heike Zumpe von der Tourismus Marketing Uckermark GmbH.

Die Besucher können sich Jahr für Jahr über immer mehr gelbe Felder freuen. Die Kulturpflanze Raps boomt in der Region. 2006 wurde auf über 24 500 Hektar Raps angebaut, das waren über 2000 Hektar mehr als 2005. Der Raps bedeckt schon ein Fünftel der uckermärkischen Felder und ist nach dem Winterweizen zur wichtigsten Frucht der Region geworden. In ganz Brandenburg wurde im vergangenen Jahr auf 123 000 Hektar Raps angebaut. Ein Grund für die Beliebtheit ist der Boom der Bioenergiebranche. Rapsöl ist als Treibstoff und als Grundstoff für die Biodieselherstellung gefragt.

Erst im vergangenen Jahr hatten sich Landwirte in der östlichen Uckermark zu einem Verbund zusammengeschlossen, der eine eigene Ölmühle aufbauen will. „Wir bauen unseren Treibstoff selber an“, sagt der Gartzer Landwirt Rainer Korrmann, der seine Traktoren sogar mit purem Rapsöl fahren lässt.

Dass der Raps nun vier Wochen früher als gewohnt blüht, ist für die zu erwartenden Ernteerträge kein Problem. „Das kann die Natur ausgleichen“, sagt der Experte des Landwirtschaftsministeriums, Budewitz. Problematisch werde es erst dann, wenn der Frost noch einmal zurückkommen sollte. „Dann wird der Raps keine Früchte tragen - ein hoher Ernteausfall wäre die Folge.“

Und noch eine Gefahr sehen die Agrarexperten: „Es ist bereits jetzt viel zu trocken“, sagt Hartwig. ddp

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