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Brandenburg: Gedenkstätte für Thälmann droht Abriss

Ziegenhals – Der Landkreis Dahme Spreewald hat nach Angaben des Freundeskreises der Ernst- Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals deren Abriss genehmigt. Der Grundstücksbesitzer des ehemaligen Sporthauses habe das Recht bekommen, die denkmalgeschützte Anlage aufzugeben, sagte Heinz Schmidt, Vorsitzender des Freundeskreises.

Ziegenhals – Der Landkreis Dahme Spreewald hat nach Angaben des Freundeskreises der Ernst- Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals deren Abriss genehmigt. Der Grundstücksbesitzer des ehemaligen Sporthauses habe das Recht bekommen, die denkmalgeschützte Anlage aufzugeben, sagte Heinz Schmidt, Vorsitzender des Freundeskreises. Der Baudezernent des Landkreises, Stephan Loge, begründe seine Entscheidung mit zu hohen Unterhaltskosten für den Eigentümer. Der Grundstückseigner erhielt den Angaben zufolge die Auflage, die Gedenkstätte woanders wieder aufzubauen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gegen diese Auflage legte er jedoch laut Schmidt Widerspruch ein.

„Das ist ein Riesenskandal im 60. Jahr nach der Befreiung vom Faschismus“, empörte sich Schmidt über die Erlaubnis zum Abriss. In Ziegenhals bei Königs Wusterhausen hatte das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, als Ruderverein getarnt, am 7. Februar 1933 kurz vor der Verhaftung seines Vorsitzenden Thälmann zum letzten Mal getagt und zum Widerstand gegen die Naziherrschaft aufgerufen. In der DDR wurde der Ort zur Gedenkstätte.

Vom Landkreis war gestern keine Bestätigung zu erhalten. Auch Brandenburgs oberster Denkmalschützer, Detlef Karg, war offenbar nicht informiert. Der Besitzer sagte, sein Grundstück gehe die Öffentlichkeit nichts an. Am 17. April will der Freundeskreis in Königs Wusterhausen für die Erhaltung der Gedenkstätte demonstrieren. ak

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