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Das höchste Gebäude der Welt. Diese Computeranimation zeigt den Entwurf, den Prinz Alwaleed bin Talal al-Saud bauen lässt. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten beginnen, fünf Jahre später soll das Gebäude fertiggestellt sein.

© AFP

Gigantischer Wolkenkratzer: Turmbau zu Dschidda

Immer höher, immer pompöser, immer teurer – das sind die Schlagworte im weltweiten Wettlauf um den größten Wolkenkratzer der Welt. Nun will der Bin-Laden-Konzern noch eins draufsetzen.

Derzeit steht der höchste Turm der Welt in Dubai. Der 828 Meter hohe Turm mit dem Namen Burj Khalifa könnte seine Spitzenposition aber in den nächsten Jahren wieder verlieren. Der Höhenrausch geht weiter am Roten Meer. Der saudische Milliardär Prinz Alwaleed bin Talal al-Saud plant im Norden der Millionen-Stadt Dschidda den Bau des sogenannten Kingdom Tower. Mindestens 1001 Meter soll der am Ende messen und somit 173 Meter höher sein als der derzeitige Spitzenreiter in Dubai. Für das Megaprojekt sind 1,2 Milliarden Dollar veranschlagt.

Um den Turm herum soll ein 5,3 Quadratkilometer großer Stadtteil entstehen, die Kingdom City. Insgesamt soll das Projekt rund 20 Milliarden Dollar verschlingen. Die nötige Expertise kommt aus den USA. Mit dem Design wurde das Architektenbüro von Adrian Smith und Gordon Gill in Chicago beauftragt. Smith war sowohl an der Entstehung des Burj Khalifa in Dubai beteiligt als auch am Jin Mao Tower in Schanghai. Umgesetzt wird das Projekt von der Bin-Laden-Gruppe, der größten Baufirma Saudi-Arabiens. Der getötete ehemalige Chef des Terrornetzwerks Al Qaida, Osama bin Laden, ist der Sohn des Firmengründers. Er und die Familie hatten sich vor vielen Jahren voneinander losgesagt.

Im Inneren des Kingdom Tower sind ein Luxushotel, Apartments und Büroräume geplant. Mit der höchstgelegenen Sternwarte der Welt sowie einer Außenterrasse im 157. Stock sind zudem zwei Highlights geplant, die besonders für Besucher von Interesse sein dürften. 59 Aufzüge sind vorgesehen, darunter auch fünf Doppeldecker, die an zwei Stockwerken gleichzeitig halten können. Die Fahrt vom ersten bis in den obersten Stock soll nur eine Minute und 40 Sekunden dauern, was einer Geschwindigkeit von zehn Metern pro Sekunde entspräche.

Der Prinz wollte sogar, dass der Wolkenkratzer noch mehr in die Höhe ragt.
Der Prinz wollte sogar, dass der Wolkenkratzer noch mehr in die Höhe ragt.

© AFP

Das jetzige Bauvorhaben ist bereits die abgespeckte Variante der Ursprungspläne. Demnach sollte der Turm eigentlich eine Meile in den Himmel hoch ragen, rund 1,6 Kilometer. Das Gebiet rund um die Hafenstadt Dschidda am Roten Meer stellte sich dafür aber als nicht geeignet heraus. Drei Jahre und viele Entwürfe später soll der Bau nun beginnen – möglichst noch in diesem Jahr. Wie schwierig es ist, solche Großprojekte zu realisieren, zeigte der 828 Meter hohe Burj Khalifa in Dubai, der aufgrund der Finanzkrise nur mit Ach und Krach fertiggestellt werden konnte.

Beim Kingdom Tower wird mit einer Bauzeit von mindestens fünf Jahren gerechnet. In Schangai gibt es bereits Pläne für einen noch größeren Kilometer-Turm. Knapp 1300 Meter soll der erreichen, 300 Stockwerke haben und 100 000 Menschen aufnehmen können. Hier wird mit Kosten von bis zu 15 Milliarden Dollar und einer Bauzeit von 15 Jahren gerechnet. Wenn alles klappt, dürften die Saudis die Nase also vorne haben – vorerst zumindest.

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