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RFEF-Präsident Luis Rubiales

© IMAGO/Pacific Press Agency/Hugo Ortuno

Protest gegen „Hexenjagd“: Mutter von spanischem Fußballverbandschef Rubiales beginnt Hungerstreik in Kirche

Angeles Bejar zog sich in eine Kirche in Südspanien zurück. Ihr Sohn sieht sich großem öffentlichen Druck ausgesetzt, nachdem er die Fußballspielerin Jennifer Hermoso geküsst hatte.

Der Kuss-Skandal um den Präsidenten des spanischen Fußballverbands, Luis Rubiales, bei der Frauenfußball-WM nimmt immer groteskere Züge an. Rubiales' Mutter Angeles Bejar zog sich am Montag aus Protest gegen die „unmenschliche Hexenjagd“ auf ihren Sohn in eine Kirche ihrer südspanischen Heimatstadt Motril zurück und trat in den Hungerstreik.

Wie spanische Medien berichten, will die Mutter des Verbandspräsidenten so lange in der Kirche Divina Pastora im Hungerstreik ausharren, bis ihrem Sohn Gerechtigkeit widerfahre. Er habe niemanden etwas Böses angetan.

Forderung an Jennifer Hermoso

Die betroffene Nationalspielerin Jennifer Hermoso, der Rubiales im Siegestaumel nach dem WM-Finale angeblich einen Kuss aufzwang, forderte Angeles Bejar auf, die Wahrheit zu sagen und zu bestätigen, dass es sich um einen einvernehmlichen Kuss und nicht um eine sexuelle Aggression gehandelt habe.

Rubiales hatte sich nach dem gewonnen WM-Finale gegen England am 20. August auf der Ehrentribüne neben Spaniens Königin Letizia als Siegespose an die Genitalien gegriffen und danach bei der Siegerehrung der Spielerin Hermoso einen Kuss auf den Mund gegeben.

Ein medialer Empörungssturm um Rubiales

Es folgte ein medialer Sturm der Empörung. Nicht nur Teile von Spaniens Fußballszene fordern seitdem den Rücktritt des 46-Jährigen, sondern auch einige Mitglieder der sozialistischen Regierung.

Die betroffene Spielerin Hermoso verlangt nun ebenfalls den Rücktritt von Rubiales. Zusammen mit den anderen Nationalspielerinnen kündigte sie an, nicht wieder für das Nationalteam antreten zu wollen, solange Rubiales dem Verband vorstehe.

Der Funktionär indes verweigert einen Rücktritt. „Hier geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern um eine soziale Hinrichtung“, sagte er kürzlich auf einer Sondersitzung des spanischen Fußballverbands.

Inzwischen leitete der Weltfußballverband Fifa die vorübergehende Suspendierung von Rubiales und ein Disziplinarverfahren ein. An diesem Montag kommt auch der spanische Fußballverband erneut zusammen, um über Rubiales' Zukunft zu beraten. (KNA)

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