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Grundstücke in Kleinmachnow und Teltow gefragt: Immer mehr wollen unter den Flugrouten wohnen

Die Nachfrage nach Grundstücken in Kleinmachnow und Teltow ist trotz Lärmdebatte noch einmal gestiegen. Die Preise haben sich mittlerweile denen besonders attraktiver Berliner Wohngebiete angenähert.

Kleinmachnow sowie Teile von Stahnsdorf und Teltow bleiben die Top-Wohnlagen in Potsdam-Mittelmark. Die Baulandpreise dort haben trotz der Fluglärmdebatte sogar noch einmal kräftig angezogen. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht 2010 hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. In Kleinmachnow zahlen Interessenten bis zu 290 Euro pro Quadratmeter. Die Preise haben sich damit mittlerweile denen besonders attraktiver Berliner Wohngebiete angenähert.

Auch in Zehlendorf werden zum Beispiel 280 bis 300 Euro pro Quadratmeter erzielt. „Viele Grundstückskäufer zahlen anscheinend auch deshalb mehr, um auf der Visitenkarte den Ortsnamen Kleinmachnow eintragen zu können“, sagte der Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Potsdam-Mittelmark, Wilk Mroß. Unerreichbar scheint derzeit allerdings noch der Bodenrichtwert von 700 Euro im Berliner Villenviertel Dahlem. Teltow liegt bei den Geldumsätzen an der Spitze. Hier wurden im Jahr 2010 Verträge in Höhe von 92,7 Millionen Euro abgeschlossen. Auch Stahnsdorf bleibt begehrt mit 170 bis 180 Euro pro Quadratmeter. Insgesamt gab es auf dem mittelmärkischen Grundstücksmarkt im vergangenen Jahr erneut eine große Nachfrage. 383,6 Millionen Euro wurden bei Verkäufen umgesetzt, das sind 56 Millionen Euro (17 Prozent) mehr als im Jahr 2009. Verkauft wurden knapp 3700 Grundstücke, das bedeutet eine Steigerung von 14 Prozent. Dieser Zuwachs wird jedoch vor allem von den Kommunen im Berliner Umland getragen. Erst wenn das Reservoir an Bauland dort ausgeschöpft sein wird, können wohl auch weiter abgelegene Gemeinden vom Metropolensog Berlins profitieren.

Die Diskussion um drohenden Fluglärm vom künftigen Großflughafen habe laut Mroß im Jahr 2010 keine Auswirkungen auf den Grundstücksmarkt gehabt. Wie berichtet, hatten Routenvorschläge der Deutschen Flugsicherung im September 2010 vor allem im Berliner Umland für Entrüstung gesorgt. Dennoch: „Ab September war kein signifikanter Abbruch auf dem Grundstücksmarkt zu verzeichnen“, sagte Mroß. Laut Mroß ist Ruhe nur ein Faktor für den Grundstückswert. Bedeutend seien vor allem die Lage und die Infrastruktur.

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