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 DEU, Deutschland, Berlin, 07.11.2020: Hamburger mit Pommes Frites von Burgermeister. *** DEU, Germany, Berlin, 07 11 2020 Hamburger with fries from Burgermeister

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Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Kolumbien erhöht Steuer auf Fastfood im Kampf gegen Fettleibigkeit, WHO will gegen Einsamkeit als Gesundheitsrisiko vorgehen, Oberstes US-Gericht bekommt Verhaltenskodex und die EU will härter gegen Umweltkriminalität vorgehen.


Kolumbien erhöht Steuer auf Fastfood im Kampf gegen Fettleibigkeit

Kolumbien hebt im Kampf gegen die weit verbreitete Fettleibigkeit im Land die Steuern auf Fastfood und gezuckerte Getränke. Die Abgabe beträgt für den Rest des Jahres zehn Prozent, dann steigt sie auf 15 Prozent im kommenden Jahr und 2025 soll sie dann 20 Prozent betragen, wie die Regierung am vergangenen Mittwoch mitteilte. Sie betrifft gesüßte Getränke und verarbeitete Lebensmittel, die viel Salz und Fett enthalten.

Das kolumbianische Parlament hatte bereits Ende 2022 grünes Licht für die Steuer gegeben. Unternehmer der Süßwarenindustrie, die 286.000 Menschen beschäftigt, hatten das gerichtlich angefochten. Das Verfassungsgericht des Landes sah aber keine Hinweise auf eine Verletzung der Prinzipien des freien Marktes und der wirtschaftlichen Freiheit und gab der Steuererhöhung statt.

Das kolumbianische Modell ist weitreichender als alles, was wir bisher gesehen haben, und könnte anderen Ländern als Beispiel dienen.

Franco Sassi, Professor für internationale Gesundheitspolitik und Wirtschaft an der Imperial College Business School.

„Länder auf der ganzen Welt haben Gesundheitssteuern eingeführt, zum Beispiel durch die Besteuerung von Tabak oder zuckerhaltigen Getränken, aber nur wenige haben sie auf verarbeitete Lebensmittel ausgedehnt“, sagte Franco Sassi, Professor für internationale Gesundheitspolitik und Wirtschaft an der Imperial College Business School in London dem britischen „Guardian“. „Das kolumbianische Modell ist weitreichender als alles, was wir bisher gesehen haben, und könnte anderen Ländern als Beispiel dienen.“

„Es geht nicht darum, euer Geld zu nehmen“, schrieb Kolumbiens Präsident Gustavo Petro im Internetdienst X, ehemals Twitter. „Sondern es geht darum, dass Ihr gesunde Lebensmittel wählt und darum, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern.“ Nach offiziellen kolumbianischen Angaben waren 2015 in dem Land 56 Prozent der Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren übergewichtig. (AFP)


WHO will gegen Einsamkeit als Gesundheitsrisiko vorgehen

Fünf bis 15 Prozent der Heranwachsenden weitweit sind von Einsamkeit betroffen.

© dpa/Michael Matthey

Einsamkeit hat negative Folgen für die Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) untersucht nun, wie Sozialkontakte als Beitrag zu guter Gesundheit gefördert werden können, kündigte sie am vergangenen Mittwoch in Genf an. Sie setzte dazu eine Kommission ein.

Menschen ohne starke soziale Kontakte seien einem höheren Risiko von Schlaganfällen, Angststörungen, Demenz, Depressionen und Suizid ausgesetzt, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus. Das Risiko eines vorzeitigen Todes sei für einsame Menschen so hoch wie oder höher als das Todesrisiko durch Tabakkonsum, Fettleibigkeit oder Luftverschmutzung.

Soziale Isolation sei nicht nur ein Phänomen unter Älteren in reichen Ländern, berichtete die WHO. Menschen aller Altersstufen in vielen Ländern litten darunter, wenig Kontakt mit Freunden und Verwandten zu haben. Unter Heranwachsenden seien nach Studien weltweit fünf bis 15 Prozent betroffen, unter den älteren Menschen ein Viertel. Diese Schätzungen seien vermutlich noch zu niedrig.

Die neu eingesetzte Kommission soll der Weltgesundheitsorganisation zufolge in den kommenden drei Jahren Pläne dazu entwickeln, wie in Ländern aller Einkommensstufen die sozialen Kontakte gefördert werden können. Sie soll dabei auch den Einfluss guter Sozialbindungen auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Gesellschaften untersuchen. (dpa)


Oberstes US-Gericht bekommt Verhaltenskodex

FILE PHOTO: The U.S. Supreme Court building is seen in Washington, U.S., August 31, 2023. REUTERS/Kevin Wurm/File Photo

© Reuters/Kevin Wurm

Die Richter des Obersten Gerichts haben erstmals in der Geschichte der USA einem Verhaltenskodex zugestimmt. Das geht aus einer Mitteilung des Supreme Courts vom Montagnachmittag hervor. In dem Dokument ist unter anderem beschrieben, wann sie sich von einem Fall zurückziehen müssen, zum Beispiel, weil „persönliche Voreingenommenheit“ oder „ein finanzielles Interesse“ besteht. Unklar bleibt, wer für die Durchsetzung des Verhaltenskodex verantwortlich ist und welche Strafen bei Nichtbeachtung drohen. Dies solle geprüft werden.

Zum größten Teil sind diese Regeln und Prinzipien nicht neu.

Aus einer Mitteilung des Obersten Gerichts

Berichte über teure Geschenke des texanischen Immobilienmoguls Harlan Crow an den Supreme-Court-Richter Clarence Thomas hatten zuvor eine Ethik-Debatte ausgelöst. Neben Thomas gerieten dabei auch seine Kollegen in den Fokus. Während etwa US-Bundesrichter bereits einem Verhaltenskodex unterworfen sind, gab es für das mächtigste Gericht der USA bis zur Ankündigung am Montag kein entsprechendes Regelwerk. „Zum größten Teil sind diese Regeln und Prinzipien nicht neu“, hieß es einleitend in dem Dokument. Das Fehlen einer einheitlich festgelegten Linie habe jedoch zu dem „Missverständnis“ geführt, dass die Obersten Richter sich im Gegensatz zu anderen Juristen im Land durch keinerlei ethische Regeln eingeschränkt gefühlt hätten.

Der konservative Großspender Harlan Crow hatte Thomas nach einem Bericht der Investigativ-Publikation „ProPublica“ unter anderem eine Reise nach Indonesien im Jahr 2019 spendiert, die der konservative Richter und seine Ehefrau Ginni an Bord von Crows Jacht verbracht hätten. Sie seien auch in dessen Privatjet unterwegs gewesen. (dpa)


EU will härter gegen Umweltkriminalität vorgehen

Umweltkriminalität und illegale Müllexporte sollen in Europa schärfer geahndet werden. Darauf haben sich Unterhändler von Europaparlament und Mitgliedstaaten grundsätzlich in der Nacht zu Freitag geeinigt. Demnach sollen künftig unter anderem auch der Handel mit bestimmten Tropenhölzern sowie die irreguläre Nutzung von Quecksilber strafrechtlich verfolgt werden können.

Die Einigung der Unterhändler von Europaparlament und Mitgliedstaaten sieht zudem vor, dass die vorgesehenen Strafen für Umweltkriminalität innerhalb der Länder der Europäischen Union vereinheitlicht werden. Damit soll ein aus dem Jahr 2008 stammendes Gesetz überarbeitet werden, das laut vielen Kritikern zu schwach ist.

Auch eine Verordnung zur Müllverbringung von 2006 erneuert die Europäische Union (EU). Müllexporte in andere Mitgliedsländer sollen nach der Einigung nur noch nach vorheriger Genehmigung möglich sein. Für Exporte in Länder außerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind strengere Auflagen vorgesehen. Durch Inspektionen und ein Register der Europäischen Union soll sichergestellt werden, dass der Müll auch im Ausland bestimmten Umweltstandards unterliegt.

Die EU führt nach Angaben der Brüsseler Kommission jedes Jahr rund 33 Millionen Tonnen Abfälle aus und ist damit weltweit einer der größten Müll-Exporteure. Zwischen 15 und 30 Prozent davon werden als illegal eingeschätzt. Beide Grundsatzeinigungen bedürfen jedoch noch der formellen Zustimmung von Parlament und Mitgliedsstaaten. (AFP)

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