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Alexej Nawalny, Oppositionspolitiker aus Russland, ist per Videolink aus der arktischen Strafkolonie, in der er eine 19-jährige Haftstrafe verbüßt, zu sehen, die vom russischen Bundesstrafvollzugsdienst während einer Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof Russlands zur Verfügung gestellt wurde.

© dpa/Alexander Zemlianichenko

„Habe mein Land und meine Überzeugungen“: Kremlkritiker Nawalny nahm Festnahme bei Rückkehr nach Russland bewusst in Kauf

Kremlkritiker Nawalny sagt, ihm sei bei seiner Rückkehr nach Russland vor drei Jahren bewusst gewesen, dass er eingesperrt werde. Er habe weder seine Ideen noch seine Heimat aufgeben wollen.

Der inhaftierte russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist eigenen Angaben nach bewusst vor drei Jahren in seine Heimat zurückgekehrt und hat sich einsperren lassen. Er werde oft gefragt, warum er nicht im Ausland geblieben sei, ließ Nawalny am dritten Jahrestag der Rückkehr auf der Plattform X (früher Twitter) schreiben. Seine Antwort sei immer: „Ich habe mein Land und meine Überzeugungen.“ Wer in Russland dafür einstehen wolle, müsse notfalls bereit sein, in Einzelhaft zu sitzen. „Natürlich bin ich nicht gerne dort. Aber ich werde weder meine Ideen noch meine Heimat aufgeben.“

Die Herrschaft von Präsident Wladimir Putin werde vergehen, erklärte der 47-jährige Kremlkritiker. Seine Forderung nach einer anderen Führung sei nicht exotisch, sektiererisch oder radikal. Wer Macht habe, müsse sie auch wieder abgeben. „Der beste Weg, um einen Anführer zu wählen, sind ehrliche und freie Wahlen.“

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Nachdem er in Deutschland von den Folgen eines Giftanschlags behandelt worden war, kehrte Nawalny am 17. Januar 2021 nach Russland zurück und wurde noch am Flughafen verhaftet. Im vergangenen Dezember war der als politischer Gefangener eingestufte Politiker über mehrere Wochen verschwunden. Im Nachhinein erwies sich, dass die Justiz ihn aus dem europäischen Teil Russlands in ein Straflager im hohen Norden Sibiriens verlegt hat. Nawalny vermutet, dass er dort vor der anstehenden Präsidentenwahl im März möglichst isoliert werden soll.

In Brüssel forderte die EU anlässlich des Jahrestags die sofortige Freilassung Nawalnys und anderer politischer Gefangener in Russland. (dpa)

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