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Die Insel Shiyu oder Lion Islet, die zum Bezirk Kinmen, einer der vorgelagerten Inseln Taiwans, gehört.

© REUTERS/Ann Wang

Nach tödlichem Bootsunfall: China wirft Taiwan „Verschleierung der Wahrheit“ vor

Am Mittwoch war ein chinesisches Schnellboot mit vier Passagieren an Bord nach taiwanischen Angaben illegal in taiwanische Gewässer eingedrungen. Das Boot kenterte, zwei Menschen starben.

Nach dem Tod von zwei chinesischen Staatsbürgern bei einem Bootsunfall während einer Verfolgungsjagd durch die taiwanische Küstenwache hat China den taiwanischen Behörden Vertuschung vorgeworfen.

Wir verurteilen auf das Schärfste die grobe Behandlung der Fischer vom Festland durch die taiwanische Seite und die böswillige Vorgehensweise der taiwanischen Seite, Leben zu ignorieren und das Gesetz mit Gewalt durchzusetzen, während die Wahrheit absichtlich verschleiert wird“, erklärte eine Sprecherin des chinesischen Büros für Taiwan-Angelegenheiten am Mittwoch.

Peking fordere die zuständigen Stellen in Taiwan dazu auf, „so schnell wie möglich die Wahrheit zu veröffentlichen“, hieß es. Die Sprecherin forderte überdies eine Entschuldigung für die Angehörigen der Unfallopfer. „Wir drücken auch unsere starke Empörung aus über die unmenschlichen und gleichgültigen Worte und Taten der taiwanischen Seite seit dem Vorfall“, fügte sie hinzu.

Zuvor hatte Taiwans Präsident Lai Ching-te erklärt, er unterstütze eine „strenge Strafverfolgung“ durch die Küstenwache der Insel. Zugleich gab Lai aber an, er hoffe, eine „ähnliche Situation“ zu vermeiden.

Am Mittwoch war ein chinesisches Schnellboot mit vier Passagieren an Bord nach taiwanischen Angaben illegal in taiwanische Gewässer eingedrungen. Bei einer anschließenden Verfolgungsjagd mit der taiwanischen Küstenwache kenterte das Boot unweit der Kinmen-Inseln, alle vier Passagiere stürzten ins Wasser.

Sie wurden geborgen und in ein Krankenhaus gebracht, wo bei zwei von ihnen nach vergeblichen Wiederbelebungsversuchen der Tod festgestellt wurde.

Ein Überlebender gab nach Medienberichten an, das Boot sei „gerammt“ worden - nach taiwanischen Angaben ging die Küstenwache rechtmäßig vor. Die Regierung in Peking sprach von einem „bösartigen Vorfall“ und kündigte vermehrte Patrouillen in den Gewässern rund um Taiwan an.

Die Kinmen-Inseln werden von Taiwan kontrolliert, liegen aber in Sichtweite der chinesischen Küste. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt.

Der Tod der chinesischen Bootspassagiere ereignete sich in einer Zeit erhöhter Spannungen zwischen Peking und Taipeh. Die chinesische Regierung betrachtet den Sieger der taiwanischen Präsidentschaftswahl im Januar, Lai, als „Separatisten“. (AFP)

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