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Brandenburg: Jeder zweite Gewalttäter jünger als 21 Schönbohm stellt Kriminalitätsstatistik vor

Potsdam Die Gewaltbereitschaft in Brandenburg nimmt zu. 2004 seien 5360 Gewaltstraftaten registriert worden, sagte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) am Montag in Potsdam bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik.

Potsdam Die Gewaltbereitschaft in Brandenburg nimmt zu. 2004 seien 5360 Gewaltstraftaten registriert worden, sagte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) am Montag in Potsdam bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik. Das entspreche einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent. Damit wurde 2004 zum dritten Mal in Folge eine Zunahme in diesem Bereich verzeichnet. Als erschreckend bezeichnete Schönbohm den hohen Anteil junger Straftäter in Brandenburg. Knapp ein Drittel aller ermittelten Tatverdächtigen seien Kinder, Jugendliche oder Heranwachsende. Fast jeder zweite Gewalttäter sei jünger als 21 Jahre. Schockierend sei zugleich die Zahl junger Opfer.

Deutlich war der Anstieg bei den Totschlagdelikten. Deren Zahl erhöhte sich um 23,6 Prozent auf 68. Zunahmen gab es ebenso bei gefährlichen und schweren Körperverletzungen, den Sexualdelikten und auch beim Kindesmissbrauch. Das müsse „aufrütteln“, sagte Schönbohm. Niemand dürfe wegschauen, wenn es um Kindesmissbrauch oder Gewalt gegen Kinder gehe. Die Zahl der Straftaten insgesamt sank allerdings um 2,5 Prozent auf 240 000. Die Aufklärungsquote stieg auf 58,6 Prozent. Schönbohm sagte, bei der Aufklärung sei Brandenburg wesentlich erfolgreicher als etwa das vergleichbare Schleswig-Holstein mit einer Quote von unter 50 Prozent.

Schönbohm forderte zudem, die Möglichkeiten der DNS-Analyse bei der Ermittlung auszuweiten. Ihr Einsatz dürfe nicht weiter künstlich behindert werden. Er habe mit Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) über eine Initiative im Bundesrat gesprochen und hoffe jetzt auf ein positives Votum des Koalitionspartners SPD. ddp

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