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Ausstellung: Wilde Zeit: Akademie erinnert an 1989

Akademiepräsident Klaus Staeck übt heftige Kritik an der Ausstellung "60 Jahre 60 Werke" im Gropius-Bau und kündigt eigene Ausstellungen zum 20. Jahrestag des Mauerfalls an.

Die Berliner Akademie der Künste dokumentiert im 20. Jahr des Mauerfalls die kulturpolitischen Umbrüche der Wendezeit von 1989/1990 in Deutschland. Dazu gehört der Themenschwerpunkt "Kunst und Revolte ’89“ in beiden Häusern am Pariser Platz und am Hanseatenweg. Dies kündigte am Montag der wiedergewählte Akademiepräsident Klaus Staeck (71) in seiner Jahrespressekonferenz an. Heftig kritisierte Staeck die Ausstellung "60 Jahre 60 Werke“ zum 60-jährigen Bestehen der Bundesrepublik im Gropius-Bau. Es sei eine "Frechheit“, die Künstler der DDR auszusparen, weil es angeblich in der DDR keine freie Kunst gegeben habe. "Das ist ein Versuch, die Geschichte zu korrigieren.“

Die Akademie will im 20. Jahr des Mauerfalls auch das "Theater in der Wende“ zeigen, ein "Filmkabinett“ präsentiert Filme zur deutschen Teilung. Außerdem wird auf der interaktiven Präsentation "Akademiestreit“ (www.adk.de) noch einmal die seinerzeit heftig umstrittene Vereinigung beider Berliner Künstlerakademien zwischen 1989 und 1993 mit ihren damaligen Präsidenten Walter Jens (West) und Heiner Müller (Ost) beleuchtet. Staeck und sein Programmbeauftragter Johannes Odenthal kündigten eine weitere Internationalisierung der vom Bund getragenen Künstlersozietät an. Geplant ist unter anderem ein Ausstellungsprojekt zeitgenössischer Künstler aus der Türkei zur 20-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Istanbul und Berlin. Im Januar 2010 gibt es am Pariser Platz die Schau "Korrekt und anarchisch – George Grosz“. Der Zustrom wichtiger Künstlerarchive für die Berliner Akademie hält an. Laut Archivdirektor Wolfgang Trautwein ist die Kapazität im vergangenen Jahr um ein Drittel gewachsen, "von acht auf zwölf Regalkilometer“. Allein 2008 waren es 37 neue Archive oder Sammlungen, unter anderem von Egon Monk, Kurt Hübner und Johann Kresnik. Das Archiv Wolfgang Hilbigs soll im Herbst folgen, im Februar 2010 ist die Eröffnung des Adorno-Archivs geplant. dpa/Tsp

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