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© dpa

Veranstaltung: Deutschland zeigt seine Architektur

Mehr als 1500 Bauwerke in rund 700 Orten in Deutschland öffnen an diesem Wochenende zum "Tag der Architektur" ihre Pforten. Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee rief die Gesellschaft zu einer größeren Offenheit und Toleranz gegenüber modernen Bauwerken auf.

Architektur schaffe an Orten mit Tradition etwas, das weit über den Tag hinausgehe, sagte Tiefensee (SPD) am Samstag in München zum bundesweiten Auftakt des Architektur-Tages. Mehr als 1500 Bauwerke in rund 700 Orten in Deutschland öffnen am Samstag und Sonntag unter dem Motto "Architektur belebt!" ihre Türen. Erwartet wurden mehr als 150.000 Besucher. Sie konnten ungewöhnliche Einblicke in private Einfamilienhäuser, Kindergärten, Pfarreien, Museen, Firmenzentralen und Gärten bekommen, die sonst der Öffentlichkeit verschlossen sind. An den Bauten standen Architekten, Stadtplaner und Bauherrn den Besuchern Rede und Antwort.

Die Veranstaltung habe die Aufgabe, Räume zu öffnen, die nicht alltäglich zugänglich seien, sagte Tiefensee. Der "Tag der Architektur" solle eine "Brücke schlagen zwischen Architektur und Öffentlichkeit". Er solle "sensibilisieren und wachrütteln". Architekten sollten "Vorreiter und Vorbilder" sein. Bauherren sollten bereits im Vorfeld einer Entscheidung einen gesellschaftlichen Diskurs über ein Bauwerk anstoßen.

"Die Menschen zieht es wieder vermehrt in die Städte"

Gute Architektur schaffe auch ein lebenswertes Umfeld, gebe Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung des Viertels, der Stadt oder sogar einer Region. Die Architekturdebatte müsse sich insgesamt wieder viel stärker dem Alltag zuwenden, forderte Tiefensee. Zentrale Herausforderungen seien Energie zu sparen und auf den Bevölkerungswandel zu reagieren sowie mit der bestehenden Bausubstanz respektvoll umzugehen und solche Gebäude zu schützen, die zur Identifikation der Menschen mit ihrer Stadt beitrügen.

Der Präsident der Bundesarchitektenkammer, Arno Sighart Schmid, forderte eine neue Städtebaupolitik. Nach dem zum Teil erheblichen Bevölkerungsverlust der vergangenen Jahre sei in den Innenstädten nun eine Trendwende deutlich sichtbar. "Die Menschen zieht es wieder vermehrt in die Städte - eine Entwicklung, die nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes zu begrüßen ist", sagte Schmid bei einem Festakt im Bayerischen Landtag zum "Tag der Architektur". Der Wohnungsbestand der Städte müsse zügig an die veränderten Nutzungsansprüche angepasst werden. Ziel müsse die "barrierearme Stadt der kurzen Wege" sein, die für Menschen jeden Alters ideale Rahmenbedingungen liefere. (imo/dpa)

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