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Nachhaltigkeit, kurzweilig: Auszug aus einem „Morgenstadt“-Strip von Thomas Gronle.

© Promo

Ausstellung: Moga Mobo macht Mut

Seit Jahren setzt sich das Berliner Trio mit Gratis-Sammelbänden und anderen Initiativen für den unabhängigen Comic ein. Jetzt zeigt eine kleine Kreuzberger Ausstellung, wie groß die kreative Vielfalt der drei Zeichner ist.

Man kann die Verdienste des Berliner Illustratoren-Trios Moga Mobo um den deutschen Independent-Comic kaum hoch genug einschätzen. Mit ihren gratis verteilten Heften haben sie etlichen kaum bekannten Zeichnern und Autoren ein großes Forum geboten. Und zumindest einer herausragenden Anthologie war in der Ehapa-Comic-Collection ein zweites Leben beschert. Ihre in Veröffentlichungen und oftmals begleitenden Ausstellungen verarbeiten Auslandsreisen nach Kuba oder Japan haben ihnen einen guten Ruf als Comic-Botschafter eingebracht. Und mit schwungvollen Mitmach-Aktionen wie zuletzt dem „Comic Clash“ der Independent-Magazine bringen sie frischen Wind in den Comicsalon Erlangen. 

Angesicht all dieser Aktivitäten mag dabei manchmal etwas zu kurz gekommen sein, dass hinter der Kreativmaschine Moga Mobo drei begabte Zeichner und Ideenproduzenten stehen, die jeder für sich inzwischen ein beachtliches Oeuvre vorzuweisen haben. Eine kleine, aber feine Ausstellung in der neuen Akademie für Illustration und Design in Berlin-Kreuzberg, die in diesem Herbst ihre Arbeit aufnimmt, lädt nun bis zum 24. August dazu ein, sowohl die Synergien als auch die individuelle Vielseitigkeit von Thomas Gronle, Titus Ackermann und Jonas Greulich zu erleben.

Neben vielen Originalzeichnungen für besagte Hefte und Ausstellungsprojekte führt die kompakte Schau ihren Besuchern und auch den angehenden Berufsfachschülern der neuen Akademie anschaulich vor Augen, dass Comiczeichnen kein brotloser Beruf sein muss – wenn man vielseitig und flexibel genug ist, Videospiele für den Bundestag, multimediale Werbeträger für die Deutsche Bahn oder Comics für ein Erkan-und-Stefan-Buch zu gestalten.

Die stilistische und mediale Vielseitigkeit des Trios, die man selten so komprimiert wie hier zu sehen bekommen hat, ist beachtlich, wie auch ihre Adaptionsfähigkeit an unterschiedliche Themen und Kulturen. Jüngstes Beispiel ist das derzeit noch fortlaufende Projekt „Morgenstadt“, das mit Unterstützung des Goethe-Instituts kurzweilige Beiträge der drei Berliner zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit Arbeiten japanischer, südkoreanischer, taiwanesischer und chinesischer Kollegen kombiniert. Im Oktober wird die dazugehörige Ausstellung in einem Museum in Seoul eröffnet, im kommenden Jahr steht eine China-Tour an.

Die Ausstellung „Comics und Graphic Novels – Neue Illustration erzählt in Bildern“, bei der neben den Arbeiten von Moga Mobo auch Zeichnungen von Thilo Krapp gezeigt werden, läuft bis 24. August in der Akademie für Illustration und Design, Ritterstraße 12-14, Aufgang 2, Berlin-Kreuzberg, Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-16 Uhr.

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