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Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), und Katja Kipping (Die Linke), Sozialsenatorin, posieren mit den Unterzeichnern der Vereinbarung „Charta der Wärme“. Rund 140 Einrichtungen machen mit.

© dpa / Britta Pedersen

Ländersache: Museen und Bibliotheken werden zu wärmenden Wohnzimmern

Das vom Senat unterstützte „Netzwerk der Wärme“ fördert Gemeinschaft und die Solidarität untereinander. Das ist es, was wir jetzt brauchen.

Eine Kolumne von Birgit Rieger

Inflation und Energiekrise schlagen nun so richtig durch. An der Supermarktkasse zahlt man mehr als kalkuliert, jetzt haben auch die Frisöre zehn Prozent aufgeschlagen, beim Bäcker werden die Kuchenstücke schmaler und so teurer, dass man lieber darauf verzichtet. Die meisten hatten in diesen Tagen auch die nächste Erhöhung der Stromrechnung im Briefkasten. Schlechte Gefühle, jedes Mal, wenn man dann doch die Heizung aufdreht.

Die Berliner Kultureinrichtungen machen mit dem „Netzwerk der Wärme“ ein Angebot an alle. An die, die gar kein Dach über dem Kopf haben und an die, die sich Sorgen um ihre laufenden Kosten machen. Im Humboldt-Forum etwa gibt es kostenlos Tee und Kuchen in den Räumen des Museumsshops.

Die Neue Nationalgalerie bietet zusätzliche Sitzinseln in der oberen Halle, in der die Ausstellung von Monica Bonvicini läuft,  die kostenlos zugänglich ist. Im Museums-Café gibt es Tee für alle. „Ein Museum ist kein Elfenbeinturm“, lässt Nationalgalerie-Direktor Klaus Biesenbach sich zitieren. Grade die Museen können mit der Beteiligung am Wärme-Netzwerk ihren Wert für die gesamte Gesellschaft unter Beweis stellen, der von manchen ja angezweifelt wird.

Ein warmer Platz zum Sitzen, Tee und Bücher

Die Wärme-Initiative läuft seit November – und sie wird angenommen. Es kommen nicht nur die, die große Schwierigkeiten haben, sondern auch die, die sparen wollen und die etwa in den vielen beteiligten Berliner Bibliotheken kostenlose Energiespar- und Mieterberatung in Anspruch nehmen.

Manche freuen sich auch einfach über ein bisschen zwischenmenschliche Wärme und kostenlose Kulturangebote, Bücher zum Schmökern, Spielenachmittage.

Natürlich bindet das in den jeweiligen Einrichtungen Kapazitäten und Personal. Gut, dass die, die es brauchen, beim Senat Geld für zusätzliche Helfer beantragen können. Insgesamt stellt Berlin 10,8 Millionen Euro für das „Netzwerk der Wärme“ zur Verfügung. Solidarität untereinander wird unterstützt, das brauchen wir jetzt.

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