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Eisbärbuch: Freunde auf Zeit

Nein, dieses Buch über einen kleinen Eisbären in der Arktis schwimmt nicht auf der allgemeinen Knut-tut-gut-Welle. Die belgische Zeichnerin Claude K. Dubois hat das Buch schon vor zehn Jahren publiziert.

Ohne Worte, aber mit aussagekräftigen Illustrationen, erzählt Dubois die dramatische Geschichte von einem kleinen Eisbären, dessen Mutter von Jägern erlegt wird. Schlittenhunde spüren das hilflose Tier, das in der klirrenden Kälte nicht überleben könnte, auf. In einem Igludorf kümmert sich fortan ein kleines Inuitmädchen begeistert und liebevoll um das lebendige Kuscheltier.

Doch aus dem kleinen Bären wird nach und nach ein erwachsenes Tier. Natürlich kann der Eisbär nicht ewig bleiben. Denn was beim Jungtier noch putzig, niedlich und ungestüm wirkt, wird später gefährlich. Und so muss sich das Kind schweren Herzens von seinem Spielgefährten trennen. Der Eisbär wird in der Wildnis ausgesetzt und findet – welch ein Glück – Anschluss an eine Eisbärenfamilie.

Ratsam ist es, wenn die kleinen Betrachter sich das Büchlein mit Älteren ansehen, die ihnen Antworten auf ihre Fragen geben können, die angesichts der teilweise traurigen Bilder aufkommen werden. Kinder können von dieser beeindruckenden Geschichte viel über Freundschaft lernen. Erzählt wird sie von Dubois in schlichten Bildern. Das erreicht die belgischen Illustratorin nur mit zeichnerischen Mitteln. Für die arktische Stimmung – eisige Kälte und die unendliche Weite – wählte sie blasse Blau-, Grau- und Brauntöne. Warmes Rot und Braun stehen für Geborgenheit, helle zarte Töne beschreiben das gute Ende der Erzählung. R.B.

Claude K. Dubois. Eisbärenbaby. Moritz Verlag, Frankfurt am Main 2007. 64 Seiten. 9,95 Euro. Ab drei Jahren.

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