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Literatur: Feder der Diebe

Eine historische Abenteuergeschichte

Nicht nur weil eine lange gebogene Feder seinen Hut schmückt, trägt der 14-jährige Charley aus London den Namen „Feather“. Dank seiner geschmeidigen Hände erleichtert er seine Opfer federleicht um goldene Taschenuhren und Ketten. Charley Feather ist Taschendieb. Doch es ist ein gefährlicher Beruf, den er gemeinsam mit seinen älteren Kumpanen ausübt. Denn wer gefangen wird, dem droht der Tod am Galgen.

Ein Leben ist wenig wert im England des frühen 18. Jahrhunderts, das durch dramatische soziale Gegensätze zwischen Arm und Reich geprägt wird. Gemeinsam mit dem Dieb Claude Delamere, der wegen seines galanten französischen Akzents „Frenchy“ genannt wird, flüchtet Charley vor dem einflussreichen Thomas Wild nach London. Schließlich hat Frenchy den Dieb Wild bestohlen! Doch der verfügt über beste Verbindungen – bis hin zum Herzog von Newcastle. Und als würde das noch nicht reichen, hütet neben Frenchy, der in Wahrheit gar kein Franzose ist, auch Charley ein Geheimnis unter dem lockigen roten Haarschopf, das es zu verbergen gilt!

So spitzt sich die kurzweilige historische Abenteuergeschichte bis zu ihrem dramatischen Schlusspunkt am Ufer der Themse zu. Wie gut, dass Charley dort mit Robert Major ein gewandter Schutzengel zur Seite steht.

Kate Pennington ist nur eines der Pseudonyme, unter denen die englische Jugendbuchautorin Jenny Oldfield bereits mit Erfolg zahlreiche Bücher veröffentlicht hat. „Charley Feather“ ist jedoch der erste Titel, der auf Deutsch vorliegt. Und auch wenn Kate Pennington die Atmosphäre des Molochs London im frühen 18. Jahrhundert nicht ganz so lebendig schildert, wie man es sich vielleicht wünschen würde, so erweist sich ihr historischer Roman dennoch als äußerst spannender und unterhaltsamer historischer Schmöker für lange dunkle Winterabende.Jürgen Tietz

Kate Pennington: Charley Feather. Untergetaucht in den Straßen Londons. Aus dem Englischen von Michaela Kolodziejcok. Cecilie Dressler Verlag , Hamburg 2007. 224 S. Zwölf Euro. Ab zehn Jahren.

Jürgen Tietz

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