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Informationssuche: Bibliotheken als ''Super Nanny''

Was tun bei Erkältungen, hyperaktiven Kindern oder Liebeskummer? Rat suchen! Und zwar in der Bibliothek. Die wird immer mehr zur Informationsquelle für alle Lebenslagen - das hat sich schon millionenfach bewährt.

Öffentliche Bibliotheken entwickeln sich nach Angaben ihres Berufsverbandes mehr und mehr zu persönlichen Ratgebern. "Mit 21 Millionen ausgeliehenen Ratgebern schlagen wir mühelos die Fernsehkonkurrenz mit Sendungen wie "Super Nanny", sagte Susanne Riedel, Vorsitzende des Berufsverbandes Information Bibliothek (BIB).

Die Leser suchen Hilfe und Rat bei Alltagssorgen wie Eheproblemen, gesundheitlichen Fragen oder Tipps für die Erziehung oder Ernährung. "Ich bin immer wieder überrascht, wie persönlich manche Fragen und Bitten sind", sagte Riedel anlässlich des 97. Bibliothekartages in Mannheim.

Entsprechend intensiv und differenziert müssten Bibliothekare heutzutage auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen. Dies gilt auch im Umgang mit elektronischen Medien, deren Nutzung rasant zunimmt. Bundesweit registrierten die Einrichtungen jährlich 7,8 Millionen Ausleihen von Lernsoftware und Ratgebern auf CD oder DVD. Mit dem speziellen Medien- und Informationsangebot gewinnen die Bibliotheken jährlich etwa 1,5 Millionen neue Nutzer.

Bibliotheken hoffen auf engere Zusammenarbeit mit Schulen

"Insbesondere Kindern und Jugendlichen müssen wir dabei zeigen, wie sie richtig mit dem Internet umgehen können", schilderte Riedel. "Sie nehmen oft alle Informationen als wahr hin. Wir versuchen ihnen beizubringen, was sie wirklich brauchen können." Eine bessere Zusammenarbeit mit den Schulen ist auch aus diesem Grund wünschenswert. Bibliothekare stellen aber immer wieder fest, dass das Interesse nicht sehr groß ist. "Unser Angebot wird von vielen Lehrern noch nicht als Hilfe für ihre Unterrichtsgestaltung verstanden", so Riedel. Hilfreich sind gezielte Projekte zwischen Bibliotheken und Schulen, um diese Defizite wettzumachen. Gute Beispiele gibt es aus Nordrhein-Westfalen. Zugleich müssen Bibliotheken auch immer wieder in der Öffentlichkeit klarmachen, dass sie keine "Bücherausleihstationen" sind. "Wir sind längst Informationsquelle für alle Altersgruppen und verschiedenste Lebenssituationen", betonte Riedel. (sgo/dpa)

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