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Jean-Améry-Preis: Drago Jancar für seine Essayistik ausgezeichnet

Für seinen letzten Essayband "Broni" bekommt der slowenische Autor Drag Jancar den Jean-Améry-Preis für Essayistik.

Der slowenische Autor Drag Jancar erhält den Jean-Améry-Preis für Essayistik. Die mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung bekommt der in Lubljana lebende Erzähler, Dramatiker und Essayist vornehmlich für seinen letzten, nach einer kroatischen Inselgruppe benannten Essayband "Brioni", teilte der Verlag Klett-Cotta mit. Darin setzt sich der 1948 geborene Publizist mit dem Erbe des früheren jugoslawischen Diktators Tito und dem heutigen Titokult auseinander.

Außerdem widmet er sich der Verdrängung der Vergangenheit und den ersten Versuchen der Aufarbeitung. Er habe sich als "eigenständiger Denker, souveräner Stilist und als ein Autor erwiesen, der die mitteleuropäische Geschichte mit all ihren Verwerfungen aufnimmt, um immer neu die Grundfragen unserer Epoche zu verhandeln", heißt es in der Würdigung. Der Preis wird am 11. Oktober bei der Buchmesse in Frankfurt verliehen. Er wird von der österreichischen Ersten Bank finanziert, das Auswahlverfahren wird von Klett-Cotta organisiert.

Der nach dem Essayisten Jean-Améry (1912 - 1978) benannte Preis wurde im Jahr 2000 wiederbelebt. Er wurde zuletzt 2004 an den 1958 in Münster geborenen Michael Jeismann verliehen. Jancar setzte sich gegen fünf weitere Kandidaten, darunter Imre Kertész, Ruth Klüger und Egon Schwarz, in der Endauswahl durch. (mit dpa)

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