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Vermeers „Mädchen mit dem Perlenohrring“ macht Werbung für die neue Podcast-Serie „Tatort Kunst“ bei Deutschlandfunk.

© promo

Schwarze Schafe: Über die Bösen in der Kunst

Die neue Podcast-Reihe von Kunstmarktexperte Stefan Koldehoff klaut uns die Illusion, dass die Kunstwelt doch nicht so maßlos ist, wie man oft hört.

Eine Kolumne von Birgit Rieger

Nächste Woche startet die Berlin Art Week mit Ausstellungen und Eröffnungen, mit Touren durch die Stadt, mit Events und Drinks und Hallo hier und da.

Eigentlich sollte man zu so einem Zeitpunkt nur Gutes über die Kunst berichten. Denn die meisten Künstler sind bezaubernd, die Sammler großzügig, die Händler ernsthaft daran interessiert, die Karrieren ihrer Schützlinge voranzubringen. Aber: das Verbrechen lauert überall.

Schwindelerregende Preise, undurchsichtige Strukturen

Gestohlene Werke, Fälscher, Trickser, Zahnärzte, die aus der Schwarzgeldtasche zahlen, all das gibt es in der Kunst. Nun gut, schwarze Schafe finden sich in jeder Branche. In der Kunstwelt allerdings, mit ihren irrationalen, subjektiven Preisen, den undurchsichtigen Interessen, den Begehrlichkeiten und dem vielen Geld, kann es schon zu „kreativen Lösungen“ kommen.

Über die ganz großen Unregelmäßigkeiten berichten der Journalist und Kunstmarktexperte Stefan Koldehoff und Mit-Autorin Rahel Klein. „Wir decken auf, worüber die Kunstwelt lieber nicht so gerne spricht“, heißt es im Trailer zu dem Podcast „Tatort-Kunst“, der ab 7. September in der Deutschlandfunk Audiothek App abrufbar ist. Fünf Fälle haben Koldehoff und seine Truppe recherchiert. Zum Glück spielen sie nicht nur in Berlin, sondern überall auf der Welt. Berlin ist zwar gerne Hotspot, aber Crime-Hotspot muss ja nicht sein.

Spaß muss sein

In Londons King Street im Auktionshaus Christie’s spürt man einem Bild von August Macke nach, das es in zwei Fassungen gibt, von denen aber nur eine echt sein kann. Und dann wird auch noch der Oberfälscher Wolfgang Beltracchi gefragt, was er davon hält. Beim Schwabinger Kunstfund rund um die legendäre Gurlitt-Sammlung geht es um NS-Raubkunst. Das Podcast-Team bekommt Dokumente zugespielt, die nahelegen, dass die Taskforce hier nicht sauber gearbeitet hat. Bei allem Ernst, Koldehoff und Co-Host Rahel Klein spielen sich in dem Podcast die Bälle zu, flachsen auch mal herum.

Selbst beschreiben sie es so: Sie verbinden investigative Recherchen mit Storytelling. Was wiederum sehr gut zur Kunst passt. Denn ohne Storytelling wäre das beste Kunstwerk nur halb so interessant.

Die Geschichten der Künstler, der Galeristen, der Spürnasen, die irgendwas zufällig in der Ecke eines Ateliers stehen sehen, machen es aus. Ah, ich freue mich auf die Art Week.

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