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The Stooges werden in die Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen. Iggy Pop (vorne) feiert, Steven Mackay (hinten) hält sein Saxofon.

© picture alliance / dpa

Steven Mackay von den Stooges gestorben: Sein Horn erhellte die Welt

Steven Mackay stieß erst zur zweiten Platte zur Protopunkband The Stooges. Aber mit seinem jazzgeschulten Saxofon verhalf er dem Album "Funhouse" und der Gruppe zu einer neuen musikalischen Dimension. Jetzt ist Mackay mit 66 Jahren gestorben.

„Funhouse“ lautet der englische Begriff für ein Gruselkabinett. Wer eine Platte „Funhouse“ nennt, verspricht seinen Hörern zweierlei: Entsetzen und Unterhaltung. Auf dem zweiten Album der Stooges kam zum animalischen Schreien des Sängers Iggy Pop und dem monotonen Bluesrockgekloppe seiner Band eine neue Attraktion hinzu: das hysterische, jazzgeschulte Spiel des Tenorsaxofonisten Steven Mackay. Er war erst zwei Tage zuvor angeheuert worden, als die Band für die Aufnahmen von Detroit nach Los Angeles. flog. Die Platte dokumentiert quasi einen Live-Set der Band, der in dem fast achtminütigen Experimentaltrip "Fun House" und im aggressiven "L.A. Blues" kulminiert. Allerdings setzte das Label Elektra Records durch, dass sie mit dem vermeintlich eingängigen Opener "Down On The Street" beginnt.

Zwischendurch arbeitete Mackay als Elektriker

Trotzdem wurde „Funhouse“ bei seinem Erscheinen 1970 kaum beachtet, heute gilt es als eines der besten Rockalben überhaupt. Es gehört zu den erklärten Lieblingsplatten der Sänger Nick Cave und Henry Rollins sowie des Grundgerock-Produzenten Steve Albini. Steven Mackay, 1948 in Michigan geboren, verließ die Band nach einer Tour schon wieder, arbeitete zeitweilig als Elektriker und war 2003 bei der Reunion dabei.Bei den Aufnahmen zu den eher mittelprächtigen Alben "The Weirdness" (2007) und "Ready To Die" (2013) stand er erneut mit den Stooges im Studio. Außerdem spielte er mit Gruppen wie den Violent Femmes, Snakefinger, Commander Dody oder Smegma. Am Samstag starb Mackay im Alter von 66 Jahren an einer Blutvergiftung. Iggy Pop trauert auf „Facebook“: „Steve war ein klassischer Sechzigerjahre-Typ, voll Großzügigkeit und Liebe für jeden, den er traf. Jedes Mal, wenn er zum Horn griff und trötete, leuchtete er mir den Weg und erhellte die ganze Welt."

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