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Lübbenow: Fall Jennifer: Behörden ohne Konsequenzen

Der Fall der jahrelang von ihren Eltern versteckten Jennifer aus Lübbenow in der Uckermark bleibt ohne personelle Konsequenzen in den beteiligten Behörden und in der zuständigen Grundschule.

Darauf hätten sich die Kreisverwaltung und das Bildungsministerium geeinigt, hieß es am gestrigen Mittwoch im Landratsamt in Prenzlau. Einzelheiten sollen heute im Jugendhilfeausschuss des Kreistages beraten werden.

Wie berichtet, hatten die Eltern des behinderten Mädchens die Leiterin der Grundschule vor der Einschulung getäuscht. Sie hätten damals angegeben, dass sie ihr Kind in einer Behinderteneinrichtung anmelden wollten, erklärte die Direktorin. Das geschah allerdings nicht. Die Schulleiterin aber hatte sich auf die Eltern verlassen und keinen Grund für Nachfragen oder Kontrollen gesehen.

Auch im Jugendamt geschah offenbar ein fataler Fehler. Ein Berufsanfänger hatte in Abwesenheit der zuständigen Angestellten im April 2006 die Notiz über die fehlende Einschulung des damals zehnjährigen Mädchens in die Ablage für erledigte Fälle gelegt. So kümmerte sich keine Behörde um den Vorgang. Erst ein anonymer Hinweis eines Nachbarn über ein versteckt gehaltenes Kind alarmierte im Juli die Polizei. Sie fand Jennifer im Haus am Ortsrand und brachte sie in das Krankenhaus Eberswalde. Dort wird das Kind regelmäßig von seinen Eltern besucht. Der Landkreis hat einen Platz in einem Therapiezentrum zugesichert. Ste.

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