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Update

Feuerwehreinsatz in Berlin-Spandau: Marina-Großbrand: Schaden in Millionenhöhe

Die Marina Lanke in Berlin-Spandau hat Donnerstag gebrannt. 150 Feuerwehrleute löschten den Brand in der rund 3000 Quadratmeter großen Bootshalle. Wie es aussieht, hat jemand absichtlich den Brand gelegt. Ein Schaden in Millionenhöhe ist entstanden.

Als Peter Twelkmeyer, Eigentümer der Marina Lanke, das Ausmaß des Feuers in seiner Bootswerft an der Scharfen Lanke überblickte, sei er erst einmal in eine Art Schockstarre gefallen. Das schildert der Sprecher der Familie Twelkmeyer, Tommy Erbe. Denn die Marina Werft der Twelkmeyers stand bereits im Januar 2011 in Flammen. Dieses Mal war um kurz vor 5 Uhr früh das Feuer in der 3000 Quadratmeter großen Bootshalle an der Unterhavel ausgebrochen. Das Gebäude wurde weitestgehend zerstört. Insgesamt waren 150 Feuerwehrleute bei dem Großbrand im Einsatz, sagte Feuerwehrsprecher Sven Gerling. Dabei nutzten die Rettungskräfte auch ihren Teleskopmast, mit einer Rettungshöhe von 50 Metern. Mit diesem wurde zunächst Löschschaum von oben auf das Dach der brennenden Bootshalle gegeben. Die Rettungskräfte konnten zunächst nämlich nicht vordringen, da das Dach teilweise eingestürzt war. Gegen 9 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand gelöscht. Lediglich kleinere Glutnester würden den Vormittag über noch beseitigt werden müssen, sagte Gerling.

Allerdings waren während der Arbeiten Schmierstoffe der Boote in die Unterhavel gelangt. "Wir haben eine Ölsperre gelegt. Dadurch wird das kontaminierte Wasser aufgefangen und abgetragen", sagte der Feuerwehrsprecher. Zu schaffen machten der Feuerwehr zu dem eine Gasleitung und etliche Propanflaschen, die sich auf den Booten in der Halle befanden. "Die Gasleitung musste von der Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg abgeschiebert werden", erklärte Gerling. Die Propangasflaschen auf den Booten explodierten bei dem Großfeuer, was eine Gefahr für die Rettungskräfte darstellte. "Verletzt wurde aber niemand", sagte Gerling. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Nach Angaben der Feuerwehr besteht aber keine Gefahr für die Anwohner.

Die genaue Ursache für das Feuer ist noch unklar. Doch alles deutet auf eine vorsätzliche Brandstiftung hin. "Wir gehen ganz stark davon aus", sagt Tommy Erbe. Er bestätigt, dass einige Meter entfernt von der Halle eine freiliegende Yacht offenbar absichtlich angezündet worden war. Die Kripo habe an Deck einen Brandsatz gefunden, zudem sei die Scheibe eingeschlagen gewesen. Doch warum ist die Marina der Familie Twelkmeyer zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren von einer Brandstiftung heimgesucht worden? "Dazu können wir nichts sagen", erzählt Erbe. Alle Vermutungen seien reine Spekulation. Die Schadenssumme sei siebenstellig, sagt der Sprecher. Immerhin seien etwa 50 Boote in der Halle, die als Winterlager dient, gewesen. Das Ganze sei "fatal", denn die Schäden nach dem Großfeuer vor drei Jahren seien "im Rahmen der Neustrukturierung gerade behoben worden". Auch, wer hinter der mutmaßlichen Brandstiftung von vor drei Jahren in der Marina steck, sei bislang nicht geklärt.

Der Yachthafen ist einer der größten in Berlin. Die Werft ist seit rund 100 Jahren in Famililenbesitz.

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