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Beck, zum Zweiten: Gut gefahren

Eine Nase fürs Populäre hat der SPD-Vorsitzende auf jeden Fall – und auch für die Themen, mit denen man Stimmen holt. Die längere Zahldauer des Arbeitslosengeldes für Ältere war so ein Punkt, seine Attacke gegen die Gewerkschaft der Lokführer ist nun von ähnlicher Durchschlagskraft.

Berliner Politikmacher und -beobachter, die über Kurt Beck als unterbelichteten Provinzler ironisieren, müssen langsam aufpassen mit ihren Lästereien. Die Realität sieht anders aus, und langsam begreifen auch Becks Kritiker, dass ein Mann schon Substanz haben muss, der in einem klassischen CDU-Land eine Wahl nach der anderen gewinnt und jetzt in Rheinland-Pfalz mit absoluter Mehrheit regiert.

Die SPD muss das Vertrauen der Arbeitnehmerorganisationen wiedergewinnen. Ein flammendes Bekenntnis zur Einheitsgewerkschaft ist da ein guter Türöffner, eine deutliche Rüge der Eigenbröteleien der Lokführer und ihrer mangelnden Rücksicht auf die Solidarität aller Bahnbeschäftigten ein weiterer Schritt. Den DGB wird beides freuen, und die Arbeitgeber wird es übrigens auch nicht ärgern, denn mit dem Prinzip "Pro Unternehmen nur ein gewerkschaftlicher Tarifpartner“ sind alle bisher ganz gut gefahren. Vielleicht hilft es nun auch der SPD. (apz)

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