zum Hauptinhalt

Meinung: „Offizielle Auftriebe …

… sind nicht meine Sache.“ Dass sich Politiker um ihre Macht und ihren Ruhm kümmern, aber nicht um das, was sie an Sinnvollem gestalten können, war Peter von Oertzen schon immer ein Graus.

… sind nicht meine Sache.“

Dass sich Politiker um ihre Macht und ihren Ruhm kümmern, aber nicht um das, was sie an Sinnvollem gestalten können, war Peter von Oertzen schon immer ein Graus. In seiner Partei, der SPD, hat er manchem diese Haltung unterstellt – seit Jahren offenkundig auch, ohne es je öffentlich zu sagen, dem gegenwärtigen Kanzler.

Von Oertzen gehörte der SPD 60 Jahre lang an, und er war ein leidenschaftlicher Streiter für eine bessere Gesellschaft. Denen, die mit Theorien wenig anzufangen wussten, stand er stets skeptisch gegenüber. Nun ist er, 80-jährig und momentan gesundheitlich geschwächt, aus der SPD ausgetreten und hat sich der „Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“ angeschlossen. Er vollzog den Wechsel in der ihm eigenen Bescheidenheit, ohne viel Pomp und Getöse.

Vielleicht auch deshalb, weil ihn der Abschied von der SPD schmerzt. Immerhin war von Oertzen in den späten 60er und 70er Jahren der Kopf des linken Flügels der Partei, führte lange die Parteischule und verkörperte, selbst niedersächsischer Kultusminister von 1970 bis 1974, den bildungspolitischen Aufbruch der Partei. Den SPD-Bezirk Hannover leitete er, übrigens als Vorgänger von Gerhard Schröder. Auch Konservative hatten Respekt vor ihm – denn im Unterschied zu vielen anderen Linken hatte er mit dem DDR-Staatssozialismus nie etwas am Hut.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false